Ungeachtet der schwierigen Lage im zurückliegenden Jahr sind die dänischen Landwirte für 2017 sehr optimistisch. Laut einer aktuellen Umfrage für das sogenannte Farmer-Barometer sind die Erwartungen der Bauern sogar so hoch wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2010. Wie das Agrarforschungszentrum (Seges) berichtete, rechnet ein Großteil der Landwirte über alle Produktionssegmente hinweg für das kommende Jahr mit steigenden Betriebsergebnissen und höheren Produktionszahlen.
Nach Einschätzung des leitenden Seges-Agrarökonomen Klaus Kaiser wird die Stimmung der Bauern vor allem von der in den letzten Monaten zu beobachtenden Preiserholung bei Milch und Schweinefleisch beflügelt. Positiv würden von den Erzeugern auch das Ende der Milchquote zum 1. April 2015 sowie das Anfang 2016 von der dänischen Regierung verabschiedete Agrarpaket gewertet, das neben höheren Düngeobergrenzen auch Regelungen zum Bürokratieabbau enthalte.
Kaiser wies gleichwohl darauf hin, dass sich die Investitionsbereitschaft der Bauern nicht im gleichen Maße erholt habe wie die Zukunftserwartungen. Dafür macht er die immer noch schwache Liquidität vieler Betriebe verantwortlich. Zudem würden Investitionsentscheidungen meist langfristig getroffen und hinkten damit regelmäßig etwas hinterher.
Dies zeigt sich nicht zuletzt an den Traktorenkäufen, die in diesem Jahr in Dänemark deutlich hinter das Vorjahresniveau zurückgefallen sind. Laut dem Fachmagazin Landbrugs Avisen wurden 2016 mit insgesamt rund 1 360 Traktoren knapp 15 % weniger Zugmaschinen neu registriert als im Jahr davor. AgE
(29.12.2016)