DBV kritisiert Spiegel-Artikel zu Bullenkälbern als realitätsfern

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Als fern der Realität hat der Deutsche Bauernverband (DBV) einen am Montag erschienen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bezeichnet, nach dem in deutschen Milchviehställen männliche Bullenkälber wegen des zu geringen Wertes getötet würden. Für Milchbauern und alle anderen Nutztierhalter sei die bestmögliche Versorgung der Tiere höchstes Gebot. Sie kümmerten sich 365 Tage im Jahr um das Vieh. Umso unverständlicher sei es, dass ihnen nun pauschal unterstellt werde, sie würden ihre Tiere nicht tiergerecht halten oder vernachlässigen, kritisierte der DBV heute in Berlin. Er wies darauf hin, dass immer mehr Milcherzeuger ihre Ställe gegenüber Verbrauchern sowie Medien öffneten und ihre Arbeitsweisen transparent machten.
Laut eines vom DBV auf seiner Homepage veröffentlichten Faktenchecks haben die deutschen Milchbauern in den zurückliegenden Jahren jährlich zwischen 3 Mrd Euro bis 4 Mrd Euro in den Um- und Neubau von modernen Ställen und Anlagen für die Haltung ihrer Tiere investiert. Mit diesen Investitionen sei immer ein höheres Maß an Tierschutz, ein Fortschritt an Lebensmittelsicherheit und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen verbunden. Insgesamt seien die Haltungsbedingungen heute wesentlich besser an die Bedürfnisse der Tiere ausgerichtet als früher, hob der DBV hervor.
Unterdessen hat die im Spiegel-Artikel zitierte Landwirtin Anneli Wehling gegenüber dem Nachrichtenmagazin schwere Vorwürfe erhoben. Sie habe der Journalistin gar kein offizielles Interview zum Thema Bullenkälber gegeben und sei dann auch noch falsch zitiert worden, beklagte sie gegenüber „top agrar“. AgE (30.04.2015)
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