Die Molkereien in der Europäischen Union haben im März 2016 ihre Auszahlungsleistungen teilweise deutlich verringert und sie dürften das Milchgeld weiter kürzen. Zu diesem Ergebnis kommt der niederländische Bauernverband (LTO) im Rahmen seines aktuellen Milchpreisvergleiches für 15 führende Molkereiunternehmen in Nord- und Mitteleuropa. Demnach wurden im März für Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß durchschnittlich 27,47 Cent/kg gezahlt; das waren 1,15 Cent/kg oder 4,0 % weniger als im Vormonat. Binnen Jahresfrist ist der mittlere Auszahlungspreis um 4,1 Cent oder 12,9 % gesunken.
Laut LTO fiel der Abschlag im März auch deshalb überdurchschnittlich hoch aus, weil irische Molkereien wie Dairygold oder Glanbia keinen Saisonzuschlag mehr zahlten und die Milchpreise dort gegenüber Februar deutlich zurückgenommen wurden, und zwar um 4,3 Cent auf 23,55 Cent/kg beziehungsweise 4,7 Cent auf 22,01 Cent/kg. Damit zierten beide Unternehmen das Ende des LTO-Vergleichs. Das Milchgeld der britischen Dairy Crest fiel im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Cent/kg geringer aus, weil ein saisonaler Abschlag erhoben wurde. Mit gezahlten 27,65 Cent/kg lag dieser Milchverarbeiter aber nahe beim EU-Durchschnitt.
Das EU-Mittel verfehlten nach Angaben der LTO erneut die beiden deutschen Vertreter im Vergleich: Bei der Müllermilch ging der Milchpreis gegenüber Februar um 1,2 Cent auf 25,14 Cent/kg zurück; für das Deutsche Milchkontor (DMK) wird ein Minus von 1,5 Cent auf 24,70 Cent/kg ausgewiesen. Zudem habe DMK angekündigt, den Erzeugerpreis im April um 1,0 Cent und im Mai um 2,0 Cent zu senken.
Aber auch die Lieferanten anderer namhafter Molkereien in der EU müssen laut LTO mit weiteren Milchgeldkürzungen rechnen. Bei der Arla sollen die Erzeuger im April 0,9 Cent und im Mai 1,0 Cent weniger erhalten. FrieslandCampina will im April 1,0 Cent und im Mai 2,5 Cent weniger für den Rohstoff Milch zahlen. Beide Molkereikonzerne lagen im März mit einem Auszahlungspreis von 27,7 Cent/kg im Mittelfeld des LTO-Rankings. AgE
(11.05.2016)