Deutsche Bauern erwarten erneut unterdurchschnittliche Getreideernte

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Auch die diesjährige Getreideernte dürfte nicht an die Mengen der vergangenen Jahre heranreichen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet aktuell ein Aufkommen von gut 45 Mio t, womit das Vorjahresniveau von 45,4 Mio t in etwa wiederholt würde. „Der Durchschnitt der Ernten 2012 bis 2016 in Höhe von 47,9 Mio t wird damit aber nicht erreicht“, stellte DBV-Präsident Joachim Rukwied bei einem Pressegespräch zum Auftakt der Getreide- und Rapsernte heute in Eberdingen in Baden-Württemberg fest. Dabei geht der Verband von einer Einschränkung des Getreideanbaus gegenüber 2016 um gut 1 % auf 6,25 Mio ha und einem nur marginal höheren Durchschnittsertrag von knapp 7,3 t/ha aus.
„Zum Erntebeginn sehen wir beim Zustand der Getreide- und Rapsbestände in Deutschland deutliche regionale Unterschiede“, berichtete Rukwied. Letztendlich würden die ersten Druschergebnisse zeigen, inwieweit die teils extreme Juni-Witterung die Erträge und Qualitäten von Winterweizen, Winterraps und dem Sommergetreide beeinflusst habe. Deshalb „sind derzeit die Erwartungen unserer Bauern an die diesjährige Ernte eher zurückhaltend“, so der Bauernpräsident.
In weiten Teilen Deutschlands lassen sich laut Rukwied Trockenschäden in den Beständen erkennen. Gerade der Winterweizen könnte zuletzt Ertragspotential und Qualität eingebüßt haben. Da der Winterweizen mit etwa 3,2 Mio ha die hierzulande wichtigste angebaute Getreideart sei, sei sein Ertrag ein maßgeblicher Faktor für das Gesamtergebnis der Getreideernte, erläuterte der DBV-Präsident. Er wies darauf hin, dass der Bauernverband seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen erstelle.
Hinsichtlich des Winterrapses geht der DBV derzeit von einer Erntemenge von annährend 4,7 Mio t aus, verglichen mit 4,57 Mio t im Vorjahr. Die Ertragserwartungen lägen mit rund 3,6 t/ha niedriger als der Fünfjahresdurchschnitt von 3,9 t/ha. Ursachen hierfür seien ein regional erhöhter Krankheits- und Schädlingsdruck sowie der Kälteeinbruch mit Nachtfrösten im April, der die Rapsbestände in der Blüte getroffen habe, aber auch die Trockenheit der letzten Wochen. AgE (04.07.2017)
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