Deutschland verdoppelt EU-Liquiditätshilfen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Bundesregierung wird die auf Deutschland entfallenden Liquiditätshilfen aus dem Hilfspaket von 58 Mio Euro verdoppeln. Das hat das Bundeslandwirtschaftsministerium heute bestätigt. Deutschland nutze damit in vollem Umfang die Möglichkeit zur nationalen Aufstockung der EU-Mittel. Noch keine Angaben machte ein Sprecher des Agrarressorts darüber, wie die Maßnahme im Detail umgesetzt werden soll. Daran werde derzeit „mit Hochdruck gearbeitet“. Endgültige Entscheidungen könnten erst fallen, wenn die Brüsseler Vorgaben im Detail vorlägen. Klar sei allerdings, dass die Zahlungen hierzulande an Produktionsdisziplin gebunden werden sollen.
Etwas konkreter sind die Bedingungen für die von der Europäischen Union in Aussicht gestellte Prämie von 14 Cent/kg bei einer Verringerung der Milcherzeugung. Laut Ministeriumsangaben stehen dafür die vier Dreimonatszeiträume zur Verfügung, in denen Erzeuger ihre Anlieferungsmilch gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringern müssen, um in den Genuss der Prämie zu kommen. Wer den Zeitraum Oktober bis Dezember dieses Jahres nutzen will, soll seinen Antrag bis zum 19. September einreichen müssen. Für November bis Januar ist am 17. Oktober Antragsschluss. Die weiteren Stichtage sind entsprechend der 14. November und der 12. Dezember. Jeder Landwirt soll nur einen Antrag bei der jeweiligen Landesstelle stellen dürfen. Er soll dazu die Milchgeldabrechnungen einreichen müssen.
Für Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff ist die angekündigte Aufstockung der Liquiditätshilfen indes „nicht mehr als ein Sterbegeld“. Der Oppositionspolitiker warf Ressortchef Christian Schmidt vor, er verteile Geld „mit der Wahlkampf-Gießkanne“. Die Hilfen müssten an eine wirksame Mengenreduzierung gekoppelt werden, so Ostendorff. AgE (15.08.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl