Die Neue Düngeverordnung (DüV) erfordert ein Umdenken bei der Düngung

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Seit nun gut drei Wochen ist die Neue Düngeverordnung verabschiedet. In Zukunft wird nichts daran vorbeiführen den Stickstoff noch besser zu nutzen und Stickstoffverluste noch weiter zu reduzieren. Besonders in Kulturen mit hohem Stickstoffbedarf schon vor dem Winter ist eine Herbst-N-Düngung wie bisher nur noch in eingeschränktem Maß möglich.
Die wichtigsten Änderungen der neuen DüV sind folgende:

• Düngebedarfsermittlung für alle Kulturen auf Grundlage des tatsächlichen Ertragsniveaus im Durchschnitt der letzten drei Jahre nach vorgegebenen Stickstoffbedarfswerten mit Zu- und Abschlägen

• Reduktion des N-Bilanzüberschusses von derzeit 60 kg N/ha auf 50 kg N/ha ab dem 1. Januar 2018

• Die Stickstoffnachlieferung aus dem Bodenvorrat, aus der Stickstoffbindung von Leguminosen und der Anwendung von organischen oder organisch-mineralischen Düngemitteln aus dem Vorjahr ist mit 10 Prozent des ausgebrachten Gesamtstickstoffs anzurechnen

• Eine Herbstdüngung von nicht mehr als 30 kg/ha Ammonium-N oder 60 kg/ha Gesamt-N ist nur noch in den Kulturen Winterraps, Wintergerste nach Getreidevorfrucht, Zwischenfrüchten und zu Feldfutter

• Verkürzung der Sperrfristen von der Ernte der Hauptfrucht bis zum 31. Januar des Folgejahres mit zwei Ausnahmen, zu denen noch gedüngt werden darf: Zu Winterraps, Zwischenfrüchten und Feldfutterbau bei Aussaat bis 15. September. Zu Wintergerste nach Getreide bei Aussaat bis zum 1.Oktober.

• Gesamt N-Düngung aus Wirtschaftsdüngern und Gärresten pflanzlicher Herkunft darf 170 kg/ha*a nicht überschreiten

• Ab 1. Februar 2020 muss Harnstoff ohne Ureasehemmstoff unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von vier Stunden nach der Ausbringung eingearbeitet werden.

• Kann Harnstoff, wie beispielsweise in Winterungen nicht eingearbeitet werden, muss er mit einem Ureaseinhibitor wie beim Fertigprodukt PIAGRAN® pro versehen sein
Das Thema Stickstoffeffizienz wurde auch am 16. Juni auf dem Feldtag der Humboldt Universität zu Berlin in Thyrow diskutiert. Hier geht man noch einen Schritt weiter und betrachtet die Treibhausgasäquivalenten in kompletten Produktionsprozessen. Die SKW Piesteritz GmbH konnte im Fachforum „Treibhausgasemissionen vs. Mineralische Düngung“ klar herausstellen, dass ohne mineralische Düngung die Ernährung der Weltbevölkerung nicht abgesichert ist. Die N-Effizienz kann bei der organischen und mineralischen Düngung durch den Einsatz von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren deutlich verbessert werden. Durch die neue DüV wird die Stickstoffdüngung angepasst werden müssen, um die genannten Vorgaben einzuhalten. Durch intelligente Düngesysteme ist es möglich den Vorgaben einen großen Schritt näher zu kommen.
Wie stabilisierte Stickstoffdüngemittel funktionieren, das können Sie unter http://www.duengerfuchs.de nachlesen. (21.06.2017)
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