Die Mehrheit der Mitglieder von DOC Kaas, einem der führenden Käsehersteller der Niederlande, hat gestern der Verschmelzung mit der Deutsche-Milchkontor-(DMK)-Gruppe zugestimmt. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, waren 84,6 % der Stimmberechtigten zur Abstimmung in Zwolle anwesend. Davon hätten 95,3 % für den Fusionsvorschlag gestimmt. Allerdings müsse der DOC-Betriebsrat noch eine Stellungnahme abgeben. Gesellschafter und Aufsichtsrat der DMK GmbH hätten dem Vorschlag der Fusion bereits am 20. Mai einstimmig zugestimmt.
Wenn die Kartellbehörden den Zusammenschluss - wie erwartet - bis Ende 2015 genehmigen, könnten die beiden Unternehmen zum 1. Januar 2016 verschmelzen. Dadurch würde sich der Umsatz der DMK-Gruppe rechnerisch um rund 550 Mio Euro auf etwa 5,9 Mrd Euro erhöhen. DOC produziert nach eigenen Angaben jährlich aus 1 Mrd l Milch 125 000 t niederländischen Käse, der weltweit vermarktet wird.
Dem Fusionsplan zufolge soll die Genossenschaft DOC Kaas B.A. bestehen bleiben und ihren Namen sowie ihre Identität behalten. Dies soll auch für das Unternehmen DOC Kaas B.V. als künftige Tochtergesellschaft von DMK gelten. Die Genossenschaft DOC Kaas erhält laut Plan durch Anteile an der DMK ein Mitspracherecht im fusionierten Unternehmen und wird mit einem Mitglied im DMK-Aufsichtsrat sowie mit zwei Mitgliedern in der Gesellschafterversammlung vertreten sein. Die Mitglieder von DOC Kaas würden Mitglieder der Genossenschaft DOC Kaas bleiben.
Die DOC-Genossenschaftler sollen nach der Fusion ihre gesamte Milch an DMK liefern. DMK will ihnen denselben Milchpreis wie den eigenen angeschlossenen Milcherzeugern zahlen. Vor allem deutsche DOC-Milchviehhalter hatten sich gegen die Fusion ausgesprochen, weil sie befürchteten, dass der Milcherzeugerpreis dadurch sinken könnte. AgE
(26.05.2015)