Hülsenfrüchte

Donau Soja pocht auf europäische "Eiweißwende"

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Die Organisation Donau Soja hat erneut eine aus ihrer Sicht dringend nötige "Eiweißwende" in Europa gefordert. Hülsenfrüchte wie Soja, Erbsen, Bohnen und Linsen machten derzeit nur etwa 2 % bis 3 % der gesamten Anbaufläche in der EU aus, erklärte der Verein für den gentechnikfreien Sojaanbau zum heutigen "Internationalen Tag der Hülsenfrüchte". Im laufenden Jahr müssten deshalb vor allem für Tierfutter schätzungsweise 34 Mio t Soja aus Übersee importiert werden, wo deren Anbau wertvollen Wald und andere Naturflächen zerstöre.


Die Ausweitung des nachhaltigen Anbaus von Soja und anderen Hülsenfrüchten in Europa würde nach Ansicht von Donau Soja viele Vorteile bringen. Der Import von nicht nachhaltigkeitszertifiziertem Soja aus Ländern wie Brasilien würde zurückgehen, die landwirtschaftliche Vielfalt erhöht und damit die Artenvielfalt bei Bestäuberinsekten und anderen Tieren gestärkt. Außerdem würde der energieintensive Düngemitteleinsatz reduziert, weil Leguminosen den Stickstoffdünger selber aus der Luft produzierten. Zudem erhöhe sich die Resistenz gegenüber Unkräutern und Schädlingen durch einen diverseren Fruchtwechsel. Ferner würde der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert, die Boden und Grundwasser belasteten.
Donau Soja hält zur Umsetzung einer Eiweißwende in Europa neben der Vergrößerung der Anbaufläche auch eine bessere Effizienz bei der Tierfütterung für notwendig. Dadurch könnten die landwirtschaftlichen Betriebe gerade in Zeiten steigender Produktionskosten wirtschaftlich entlastet werden. Ferner sollten pflanzenbasierte Proteine bei der menschlichen Ernährung eine wichtigere Rolle spielen. "Dies fördert nicht nur unsere Gesundheit, sondern entlastet auch die Umwelt von schädlichen Einträgen der Fleisch- und Milchproduktion", gab Donau Soja-Präsident Matthias Krön zu bedenken.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) beziffert den Importbedarf der EU an Sojabohnen für 2022/23 aktuell auf 13,9 Mio t. Außerdem wird die Gemeinschaft nach Einschätzung der Washingtoner Fachleute in dieser Vermarkungssaison voraussichtlich 16,7 Mio t Sojaschrot im Ausland einkaufen. Die EU-Ernte wird auf 2,5 Mio t Sojabohnen geschätzt.
Der internationale Tag der Hülsenfrüchte wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) ins Leben gerufen und 2019 zum ersten Mal "gefeiert". Ziel ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Hülsenfrüchte und deren wichtige Rolle bei der Umstellung auf einen effizienteren, integrativeren, widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Agrar- und Lebensmittelsektor. AgE/kk (10.02.2023)
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