Nitrat im Grundwasser

Ein Viertel der Messstellen überschreitet EU-Grenzwert

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Bei jeder vierten Nitratmessstelle in Deutschland ist 2020 der in der Grundwasserrichtlinie der Europäischen Union festgelegte Schwellenwert von 50 mg Nitrat je Liter überschritten worden. Damit verringerte sich die Anzahl der Überschreitungen gegenüber 2019 zwar um 7 %; allerdings wurden gleichzeitig auch neue Höchstwerte festgestellt. Das geht aus einer Auswertung des Agrarfachportals Proplanta hervor, das jetzt die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser auf einer interaktiven Karte visualisiert hat. Dort stehen sämtliche Messwerte für den Zeitraum 2016 bis 2020 zum Abruf bereit und zeigen zudem die regionalen Entwicklungen auf.


Als Grund für den zuletzt positiven Trend nennt das Informationszentrum für die Landwirtschaft die Weiterentwicklung des Grundwassermessnetzes. Während das alte Nitratmessnetz sich noch auf Messstellen bezogen habe, die bereits stark mit Nitrat belastet gewesen seien und zudem bis 2012 lediglich 162 Probestellen umfasst habe, bestehe das aktuelle Messnetz für das Grundwassermonitoring des Umweltbundesamtes (UBA) aus 696 Gütemessstellen.
Als "absoluten Spitzenreiter" im negativen Sinne führt Proplanta für 2020 mit einem Nitratwert von 247,91 mg/l den Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen auf, gefolgt vom Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz mit 204 mg/l, von der kreisfreien Stadt Wolfsburg mit 181,50 mg/l und dem ebenfalls in Niedersachsen gelegenen Kreis Lüchow-Dannenberg mit 133,77 mg/l. Mit einem Nitratgehalt von 127,68 mg/l wies der Landkreis Rostock im Fünf-Jahresvergleich einen Rekordwert auf, womit sich - verglichen mit 2017 - laut Proplanta die Nitratbelastung des Grundwassers dort mehr als verdreifacht hat.
Insgesamt wurden im Berichtjahr laut dem Agrarfachportal an 166 Messstellen Überschreitungen festgestellt. Einen stark rückläufigen Wert verzeichneten die Landkreise Bergstraße in Hessen und Borken in Nordrhein-Westfalen, wo die Nitratbelastung um 45 % beziehungsweise 30 % zurückging. AgE (05.01.2022)
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