Ertragsergebnisse der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung von SKW Piesteritz

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Von den Bedingungen her hätte man für das Erntejahr 2016 höhere Erträge erwartet als tatsächlich zu Stande kamen. Waren doch zumindest am Versuchsstandort von SKW Piesteritz in Cunnersdorf die Niederschläge gut verteilt und im Zeitraum von Februar bis Juni in der Summe mit 244 Millimeter höher als 2014 mit 178 Millimeter und 2015 mit gerade einmal 124 Millimeter im gleichen Zeitraum.
Gerade der Raps war wieder einmal die Kultur, die am meisten enttäuschte. Im Mittel wurden 41,7 Dezitonnen je Hektar geerntet. Das sind fast vier Dezitonnen je Hektar beziehungsweise annähernd zehn Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten drei Jahre. In einem Versuch, der die Düngebedarfsberechnung nach der bevorstehenden neuen Düngeverordnung vorausnahm, erreichte die zweigeteilte Stickstoffdüngung von 195 Kilogramm Stickstoff je Hektar mit PIAMON® 33-S einen Ertrag von 44,8 Dezitonnen je Hektar und die zusammengefasste Stickstoffgabe mit RapsPower® mit nur 185 Kilogramm Stickstoff je Hektar einen Ertrag von 49,2 Dezitonnen je Hektar. Das bedeutet mit geringerem Stickstoffeinsatz einen Mehrertrag dank Stickstoffstabilisierung von rund zehn Prozent und zusätzlich die Einsparung einer Überfahrt.
Der Winterweizen lag mit 102,9 Dezitonnen je Hektar um fünf Dezitonnen je Hektar beziehungsweise fünf Prozent unter dem Durchschnittsertrag der letzten drei Jahre. Auch hier zeigten die stickstoffstabilisierten Düngungssysteme bei Prüfung von zwei unterschiedlichen Stickstoffaufwandmengen beachtliche Vorteilswirkungen. In einem E-Weizen (Sorte Akteur) konnten die stickstoffstabilisierten Dünger beziehungsweise Düngermischungen signifikante Mehrerträge zwischen drei und sieben Dezitonnen je Hektar bei nahezu gleichen Rohproteingehalten erzielen und das bei einer Reduzierung der Gabenanzahl von vier auf zwei.
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Gleichzeitig wird in diesem Versuch deutlich, dass auf diesem Ertragsniveau auch die von 220 auf 240 Kilogramm Stickstoff je Hektar erhöhte Stickstoffmenge gerechtfertigt ist, zumal sie den Vorgaben zur Düngerbedarfsberechnung nach neuer Düngeverordnung entspricht. Bei einem Ertragsniveau von 90 Dezitonnen je Hektar durften nach Abzug des Nmin-Gehaltes sogar mehr als die geprüften 240 Kilogramm Stickstoff je Hektar gedüngt werden (Sollwert bei 80 Dezitonnen je Hektar für E-Weizen entspricht 260 Kilogramm Stickstoff je Hektar, plus zehn Kilogramm Stickstoff je Hektar bei einem Ertrag von 90 Dezitonnen je Hektar, abzüglich elf Kilogramm Stickstoff je Hektar für Nmin). Auch die Stickstoffbilanz bleibt bei den stickstoffstabilisierten Düngern mit Werten zwischen plus vier und plus 20 Kilogramm Stickstoff je Hektar deutlich unter den Anforderungen nach Düngeverordnung von plus 60 und zukünftig plus 50 Kilogramm Stickstoff je Hektar. Dies stellt einen Vorteil von durchschnittlich zehn Kilogramm Stickstoff je Hektar gegenüber dem konventionellen Vergleichsdünger dar.
Auch bei Wintergerste lag der Ertrag des Jahres 2016 mit 100,1 Dezitonnen je Hektar um sechs Dezitonnen je Hektar unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre. Auch hier erzielte beispielsweise die Einmalgabe von GetreidePower® im Vergleich zur dreigeteilten Stickstoffgabe von PIAGRAN® 46 einen Mehrertrag von zwei Dezitonnen je Hektar und bei den Flüssigdüngern konnte ALZON® flüssig im Vergleich zu PIASAN® 28 in Hybridgerste ähnliche Vorteile nachweisen (plus 1,5 Dezitonnen je Hektar).
Die Beobachtungen in den Versuchen decken sich damit mit den Ertragsergebnissen in der Landwirtschaft, wenn auch auf einem etwas höheren Ertragsniveau, recht gut. Da die Versuche seitens des Pflanzenschutzes sehr gut abgesichert waren, sind die Ursachen für die geringeren Erträge in den Witterungsbedingungen zu suchen. Der vergleichsweise kalte März und vor allem April sowie der trockene Mai und die insgesamt geringere Globalstrahlung erscheinen als mögliche Ursachen für die geringeren Erträge am wahrscheinlichsten.
Weitere Informationen unter http://www.duengerfuchs.de
(21.09.2016)
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