EU-Handelsabkommen mit Japan ist ausverhandelt

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Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan (JEFTA) ist ausverhandelt. Das gab EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström heute bei einer Pressekonferenz in Brüssel bekannt. Die Schwedin betonte, dass es sich hierbei um das umfangreichste Abkommen dieser Art handele, das die EU bisher verhandelt habe. Eine finale Ratifizierung des Verhandlungstexts erhofft sich Malmström noch bis zum Ende der Legislatur der jetzigen Kommission sowie des Europaparlaments im Mai 2019.
Auch EU-Agrarkommissar Phil Hogan hält JEFTA für das bisher weitreichendste Handelsabkommen. Dadurch würden den EU-Landwirten neue Möglichkeiten gegeben, zu expandieren. Darüber hinaus könne Europa auf diesem Wege weltweite Standards setzen, so etwa hinsichtlich der Produktqualitäten.
Der Agrarsektor in der Europäischen Union kann sich auf deutliche Erleichterungen im Handel mit Japan einstellen. Sie sieht das JEFTA vor allem Streichungen bei den Zollsätzen für Fleisch und Käse vor. Unverarbeitetes sowie verarbeitetes Schweinefleisch aus der EU soll mit Inkrafttreten des Abkommens einen ungehinderten Zugang auf den japanischen Markt erhalten. Bisher werden für diese Erzeugnisse aus der EU bis zu 8,5 % an Zoll erhoben.
Japans Importzoll für Rindfleisch aus der Gemeinschaft wird laut JEFTA in den kommenden 15 Jahren progressiv reduziert. Momentan beträgt dieser 38,5 %; er soll bis auf 9 % sinken. Zudem darf die EU jährlich 50 500 t Rindfleisch zollfrei nach Japan exportieren.
Für Weichkäse wie Mozzarella und Feta ist der EU-Kommission zufolge vorgesehen, dass die geltenden Zollsätze von bis zu 30 % gänzlich gestrichen werden, sobald das Abkommen in Kraft ist. Für Hartkäse, darunter Parmesan, Gouda sowie Cheddar, soll der Zollsatz von aktuell fast 30 % in den nächsten 15 Jahren schrittweise bis auf 0 % reduziert werden. Wie die Kommission außerdem hervorhob, werden 205 geschützte geografische Angaben (g.g.A.) aus der EU von den Japanern anerkannt, darunter zum Beispiel Roquefort und Chianti.
Auf die Handelsverhandlungen der Gemeinschaft mit den Mercosur-Staaten angesprochen, äußerte Malmström die Erwartung, dass ein Durchbruch bis spätestens Anfang kommenden Jahres gelingen könnte. AgE (11.12.2017)
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