EU-Schlachtschweinepreise bleiben im Keller

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Die Mäster in der Europäischen Union müssen sich voraussichtlich noch längere Zeit auf niedrige Schlachtschweinepreise einstellen. Laut einer kürzlich von der EU-Kommission veröffentlichten Vorausschau, die auf den Einschätzungen nationaler Experten des Brüsseler Prognoseausschusses beruht, dürften Schlachtschweine der Handelsklasse E im laufenden Jahr im Schnitt 144,37 Euro/100 kg erlösen; das wären 12,23 Euro oder 7,8 % weniger als 2014 und sogar 31,11 Euro beziehungsweise 17,7 % weniger als es 2013 der Fall war.
Möglicherweise fällt das Minus gegenüber 2014 aber noch größer aus, denn für das vierte Quartal 2015 haben die Experten ein mittleres Preisniveau von 142,73 Euro/100 kg veranschlagt. Tatsächlich erlösten die Schlachtschweine EU-weit Ende Oktober gerade noch 140 Euro/100 kg, und bis zum Jahresende ist Marktanalysten zufolge eher mit weiteren Ab- als mit Zuschlägen zu rechnen.
Wenig erfreulich schätzt der Prognoseausschuss auch die Erzeugerpreisentwicklung in der ersten Hälfte 2016 ein. Im ersten Quartal sollen Schlachtschweine 138,77 Euro/100 kg erlösen; das wären 0,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Anschließend erwarten die Experten zwar eine saisonale Befestigung der Preise, die von April bis Juni im Mittel bei etwa 145,21 Euro/kg liegen könnten. Das entspräche jedoch noch immer einem Minus von 0,9 % gegenüber dem preislich nicht gerade hoch angesiedelten Vorjahresquartal.
Grund für das seit dem vierten Quartal 2014 unterdurchschnittliche Schlachtschweinepreisniveau in der EU ist neben dem Wegfall des russischen Absatzmarktes und eines kaum wachsenden Verbrauchs in der Gemeinschaft vor allem die merklich gestiegene Schweineproduktion. Dieses soll laut EU-Kommission im laufenden Jahr gegenüber 2014 um fast 7 Millionen Schweine zunehmen und zu einer Schlachtmenge von 257,1 Millionen Schweinen führen; im Vorjahresvergleich wäre das ein Plus von 2,7 % und nach 2007 die höchste erzeugte Stückzahl überhaupt. AgE (03.11.2015)
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