Das Europaparlament hat die Europäische Kommission aufgefordert, drei transgene Sojabohnenlinien nicht zum Import als Futter- und Lebensmittel zuzulassen. Die Abgeordneten verabschiedeten heute in Straßburg eine Entschließung, mit der die Brüsseler Behörde aufgefordert wird, die Vorschläge zur Zulassung zurückzuziehen. Sie begründen den Schritt unter anderem mit der Glyphosattoleranz der gentechnisch veränderten Organismen (GVO) FG72 von Bayer CropScience sowie MON87705xMON89788 und MON87708xMON89788 von Monsanto.
Die Parlamentarier verweisen darauf, dass Glyphosat zwar nicht von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), aber von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft worden sei. Ferner stehe keine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten hinter den Zulassungen. Der ganze Zulassungsprozess sei fehlerhaft, denn indem die Entscheidung jedes Mal an die Kommission zurückfalle, werde die Ausnahme zur Regel gemacht.
Über die drei Sojabohnenlinien war erst am 11. Januar letztmals abgestimmt. Die hochrangigen Vertreter der nationalen Landwirtschaftsministerien zeigten sich dabei wie stets in Gentechnikfragen gespalten. AgE
(04.02.2016)