Fachkräftemangel kein Stadt-Land-Problem

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Ländliche Regionen sind nicht generell stärker vom Fachkräftemangel betroffen als Ballungsräume. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Danach gebe es in Deutschland „gut vernetzte ländliche Räume mit innovativen und wachstumsstarken Unternehmen, gut ausgebildeten Fachkräften sowie einer ausgebauten Infrastruktur“. Diese Regionen höben sich vom Bundesdurchschnitt und den wirtschaftsschwachen ländlichen Regionen ab.
Stärker ausgeprägt ist der Arbeitskräftemangel laut Bundesregierung in strukturschwachen Gebieten sowie in solchen, die besonders vom demografischen Wandel betroffen sind. In diesem Zusammenhang weist die Regierung darauf hin, dass zahlreiche Landkreise in dünn besiedelten Gebieten zwischen 2000 und 2015 bis zu einem Fünftel ihrer Einwohner verloren hätten. Bis 2035 würden periphere Räume voraussichtlich weiterhin an Bevölkerung verlieren. Einher gehe der Rückgang der Bevölkerung mit Beschäftigungseffekten. Sichtbar sei dies neben einigen Städten im Ruhrgebiet in Pirmasens und der Südwestpfalz. Darüber hinaus gebe es jedoch kein eindeutiges Stand-Land-Muster in der langfristigen Beschäftigungsentwicklung.
Die Arbeitslosigkeit habe sich in den letzten Jahren auf dem Lande günstiger entwickelt als in den Städten. Der Bundesregierung zufolge lag die Arbeitslosigkeit im Jahr 2014 in den ländlichen Regionen im Schnitt bei 6,2 % und in den Städten bei 6,9 %. Im Jahr 2000 habe die Arbeitslosenquote auf dem Land im Mittel noch bei 9,0 % und in den Städten bei 11,0 % gelegen. Damit sei der Abbau der Arbeitslosigkeit seit der Jahrtausendwende im ländlichen Raum größer gewesen als in den Städten. Unterschiede zwischen Stadt und Land macht die Bundesregierung aber auch hinsichtlich der Entwicklung der Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze fest. Diese seien zwischen 2007 und 2016 in den ländlichen Regionen um 105 % auf 143 000 gestiegen, in den städtischen Regionen um 49 % auf 304 000. AgE (31.03.2017)
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