Fonterra kürzt Milchpreisprognose

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra stuft die Entwicklung am Weltmilchmarkt weiterhin als schwierig ein und hat deshalb die Prognose für seinen Milcherzeugerpreis deutlich nach unten korrigiert. Wie das Unternehmen heute mitteilte, können die Milchbauern in der bis Ende Mai laufenden Saison 2015/16 nur noch mit einem Basispreis von 4,15 NZ$ (2,48 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff rechnen; im Dezember waren den Erzeugern noch 4,60 NZ$ (2,75 Euro) in Aussicht gestellt worden. Zusammen mit der Vergütung von Genossenschaftsanteilen würde die Auszahlungsleistung bei 4,65 NZ$ (2,78 Euro) liegen und damit dem schwachen Niveau der Vorsaison gleichen.
Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson verwies dabei auf die weiter bestehende Überversorgung am Weltmarkt. Der Ölpreisverfall habe den Konsumenten in den Förderstaaten Kaufkraft entzogen, und die unsichere konjunkturelle Entwicklung in den Schwellenländern und China bremse die Importnachfrage. Seit September seien deshalb die Preise an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) für Vollmilchpulver um 12 % und für Magermilchpulver um 8 % gefallen. Die Niedrigpreishase werde wohl länger dauern als gedacht, zumal die Erzeuger in der EU ihre Milcherzeugung noch nicht eingeschränkt hätten, so Wilson.
Aber auch in Neuseeland ist der Produktionsrückgang bisher weniger stark ausgeprägt, als es von Experten erwartet worden war. Laut Daten des neuseeländischen Molkereiverbandes (DCANZ) ging die Milchanlieferung von Juni bis Dezember 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 % zurück. Fonterra rechnet für die Gesamtsaison 2015/16 mit einem Minus von 6 % und begründet das auch mit den negativen Folgen des Wetterphänomens El Niño. Presseberichten zufolge hat es in Neuseeland nach dem Jahreswechsel jedoch in mehreren Milcherzeugungsregionen Niederschläge gegeben, so dass die befürchtete dürrebedingte Verschlechterung der Futtergrundlage durch El Niño weniger dramatisch ausfällt. Die ANZ-Bank warnte bereits angesichts des überversorgten Weltmarktes vor einer „Zunahme der Milcherzeugung zur Unzeit“, was eine Preiserholung in die Länge ziehen würde. AgE (30.01.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl