Forscher sehen in Bioenergie keinen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz

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Ein schlechtes Zeugnis haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena der Bioenergie in Bezug auf ihren potentiellen Beitrag zum Klimaschutz ausgestellt. Unter Beachtung der Gesamtbilanz aller klimawirksamen Gase halten die Wissenschaftler um Prof. Ernst-Detlef Schulze die Bioenergie für kritisch, weil laut ihrer Darstellung bei der Erzeugung von Biomasse für energetische Zwecke aufgrund des Düngereinsatzes viel Lachgas frei wird, das sich auf den Treibhauseffekt noch deutlich schädlicher auswirkt als Kohlendioxid. Außerdem müssten den Anbauflächen meist andere Ökosysteme wie etwa Wälder weichen, die bereits viel Kohlendioxid speicherten.
Für problematisch halten die Wissenschaftler die Bioenergie zudem wegen ihrer geringen Effizienz: „Die Photosynthese nutzt nur 0,6 % der Sonnenenergie, um Biomasse aufzubauen“, erklärte Schulze. Im Vergleich dazu erreiche eine Solarzelle eine Energieausbeute von 30 %. Die gleiche Energiemenge ließe sich mithilfe der Photovoltaik also auf einem Bruchteil der Fläche gewinnen.
Auf Kritik stößt bei den Forschern auch die zunehmende Flächenkonkurrenz zwischen Bioenergiepflanzen und solchen, die für Nahrung und Futtermittel angebaut werden. Damit sich diese Anforderungen unter einen Hut bringen lassen, sehen die Wissenschaftler für die Zukunft eine zunehmende Bedeutung des Landmanagements und der schonenden Landbewirtschaftung. Wichtig für die nachhaltige Intensivierung der Biomasseproduktion sei vor allem ein kontrollierter Einsatz von Düngemitteln, um einen Überschuss an Stickstoff und die damit verbundenen Emissionen von Lachgas und anderen Stickstoffoxiden zu vermeiden. AgE (20.11.2014)
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