Der Absatz von französischen Weinen und Spirituosen im Ausland ist im vergangenen erneut gut gelaufen. Wie der Verband der Wein- und Spirituosenexporteure (FEVS) mitteilte, spülte der Verkauf den Anbietern 2016 insgesamt 11,9 Mrd Euro in die Kassen; damit wurde die bisherige Rekordmarke aus dem Vorjahr um 1,2 % übertroffen. Zu dem guten Ergebnis trug vor allem der florierende Absatz von hochprozentigen Spirituosen bei; hier stiegen die Exporterlöse um 5,2 % auf das höchste Niveau aller Zeiten, nämlich von 3,9 Mrd Euro. Besonders gefragt war dabei Cognac, dessen Ausfuhrmenge um 5,5 % und die Einnahmen um 6,5 % auf 2,8 Mrd Euro zulegten.
Weniger erfolgreich lief 2016 dem Verband zufolge dagegen der internationale Weinverkauf, der mengenmäßig um 1,8 % unter dem Vorjahresniveau blieb und wertmäßig um 0,8 % auf 7,9 Mrd Euro zurückging. Verantwortlich dafür war unter anderem die Kaufzurückhaltung beim wichtigen Kunden Großbritannien, wo nach dem Brexit-Votum und der Abwertung des Pfundes die Weinexporterlöse Frankreichs um rund 10 % auf 1,1 Mrd Euro einbrachen.
Auf anderen bedeutenden Absatzmarkten liefen die Geschäfte dafür besser: Der Verkauf von französischem Wein und Spirituosen in den USA legte im Vorjahresvergleich um 8,1 % auf 2,8 Mrd Euro zu; die Einnahmen aus dem Chinageschäfte stiegen sogar um 12,7 % auf 938 Mio Euro.
Insgesamt zeigte sich FEVS-Präsident Christophe Navarre mit dem Ausfuhrergebnis 2016 zufrieden. Er hob hervor, dass der Handelsbilanzüberschuss des Wein- und Spirituosensektors mit 10,5 Mrd Euro nach dem der Luftfahrtindustrie der zweitgrößte sei. Mit Blick auf das laufende Jahr äußerte sich der FEVS-Präsident hingegen zurückhaltend und wies darauf hin, dass die Weinlese 2016 die schwächste seit 30 Jahren gewesen sei, was nicht ohne Folgen für den Export bleiben werde. AgE
(17.02.2017)