Friedrich: Freihandel darf Standards nicht aushebeln

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Auf die Chancen eines transatlantischen Freihandels- und Investitionsabkommens (TTIP) für die europäische Agrarwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich hingewiesen. Eine weitere Öffnung des US-Markts biete nicht zuletzt für deutsche Agrarerzeugnisse neue Absatzmöglichkeiten, sagte der Minister in einer Fragestunde vom Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) am vergangenen Donnerstag in Berlin. Vor allem die milchverarbeitende Industrie könnte seiner Einschätzung nach von einem Freihandelsabkommen mit den USA profitieren.
Friedrich bekräftigte zugleich die europäische Forderung, das eigene Verbraucherschutzniveau zu sichern. „Wir werden bei unseren Standards keine Abstriche machen“, versicherte der CSU-Politiker. Nur solche Waren dürften auf den hiesigen Markt kommen, die die geltenden Anforderungen erfüllten. Friedrich bekannte sich grundsätzlich zum Agrarexport, aus dem mittlerweile mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Einkommen resultiere. Der Erfolg, den die Branche in den letzten Jahren auf den internationalen Märkten erzielt habe, komme damit direkt den Landwirten zugute. Der Minister räumte zugleich ein, dass der Ausbau der Veredlung in Deutschland regional zu Umweltproblemen geführt habe, etwa in Form einer erhöhten Nitratbelastung des Grundwassers. Mit einer Reform der Düngeverordnung werde man versuchen, das Problem zu lösen, so Friedrich.
Er bekräftigte sein Ziel, die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) weiterzuentwickeln, wies aber darauf hin, dass dafür zunächst die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Sein Haus werde demnächst ein Konzept zur Weiterentwicklung der GAK vorlegen, kündigte der Minister an. AgE (21.01.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.

xs

sm

md

lg

xl