Gemischte Reaktionen auf Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung

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Die in dieser Woche von der Bundesregierung beschlossene Neuauflage der Nachhaltigkeitsstrategie hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. So vermisst der Deutsche Bauernverband (DBV) unter anderem die Berücksichtigung wichtiger Nachhaltigkeitskriterien für die Landwirtschaft. Der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt betonte heute in einer Stellungnahme, das eine „wirklich nachhaltige Nachhaltigkeitsstrategie“ für die deutsche Landwirtschaft sich nicht nur auf ökologische Kriterien beziehen dürfe und die soziale und ökonomische Seite ausblende. Ein „detailverliebtes Aneinanderreihen von Umwelt- und Nährstoffindikatoren“ sei im Sinne der Nachhaltigkeit zu kurz gegriffen und vernachlässige den gesamtheitlichen Ansatz der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Bei einer wachsenden Weltbevölkerung müsse die Effizienz des Ressourceneinsatzes in den Vordergrund rücken. Hartelt bedauerte, dass die Vorschläge des DBV zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktivität sowie der Effizienz und der Einkommen nicht aufgegriffen worden seien.
Der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, begrüßte, dass das Ziel von mindestens 20 % Ökolandbau weiterhin in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert sei. Es dürfe aber nicht bei „schönen Worten“ bleiben. Vielmehr müssten die politischen Weichen auf Bio gestellt werden, damit Bauern attraktive Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften vorfänden, forderte der Verbandsvorsitzende.
Die Nachhaltigkeitsstrategie steht im Zeichen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung. Für die Neuauflage 2016 wurden alle 17 globalen UN-Ziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), konkretisiert. Die Strategie umfasst laut Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks „ein ambitioniertes Bündel an messbaren politischen Maßnahmen“. In den kommenden 15 Jahren sollen unter anderem die Qualität von Fließ- und Küstengewässern verbessert, Luftbelastungen vermindert und auch das Angebot von nachhaltigen Produkten gesteigert werden. Die Strategie verfestigt zudem die Nachhaltigkeitspolitik innerhalb der Bundesregierung und die Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. AgE (16.01.2017)
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