Genossenschaften gehen mit getrübten Erwartungen ins neue Jahr

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Die genossenschaftlichen Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland gehen mit eingetrübten Erwartungen in das neue Jahr. Wie der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) in seinem Jahresrückblick und -ausblick feststellt, geht die Milch- und Fleischwirtschaft von einem angespannten ersten Halbjahr 2015 aus. Das hänge insbesondere mit dem Ende der Milchquotenregelung und dem derzeit großen Mengenangebot zusammen. Einfluss auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft könnte die in diesem Jahr startende Initiative Tierwohl haben. Sie stelle höhere Anforderungen an die moderne Tierhaltung, so der Raiffeisenverband.
Für die Warenwirtschaft blieben Angebots- und Nachfrageschwankungen in wichtigen Anbau- und Bedarfsregionen marktrelevant. Abzuwarten bleibt laut DRV, wie sich die Einführung des Mindestlohns auf Strukturen, Verkaufspreise und die Wettbewerbslage genossenschaftlicher Unternehmen im Binnenmarkt auswirken wird. Darüber hinaus habe die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft an Dynamik verloren. Impulse dürften 2015 nach wie vor von der Konsumbereitschaft der Verbraucher ausgehen. Zudem stellt der DRV fest, dass die langfristigen fundamentalen Marktdaten eine baldige Erholung der Agrarpreise erwarten lassen, möglicherweise bereits im zweiten Halbjahr 2015.
Bezüglich des Jahres 2014 berichtet der Raiffeisenverband, dass nach ersten vorläufigen Schätzungen die 2 340 genossenschaftlichen Unternehmen in der Summe einen leicht rückläufigen Umsatz erzielt hätten. Der addierte Erlös von 67,5 Mrd Euro im Jahr 2013 sei um rund 2 % auf 66,0 Mrd Euro im vergangenen Jahr zurückgegangen. Dem Optimismus zum Jahresbeginn seien gravierende Preisrückgänge bei Agrarrohstoffen sowohl im pflanzlichen als auch im tierischen Bereich und bei Betriebsmitteln gefolgt. Der Mengen- und Preisdruck habe sich ab August aufgrund des von der Russischen Föderation verhängten Importstopps für wichtige Agrarprodukte aus der EU verschärft. Der Geschäftsverlauf 2014 bestätige die zunehmende Abhängigkeit von geopolitischen Konstellationen, so der DRV. AgE (07.01.2015)
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