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Das deutsche Lebensmittelhandwerk war in den letzten Jahren durch einen massiven Strukturwandel gekennzeichnet. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen hervorgeht, ist die Zahl der Bäckereien, Fleischereien und Konditoreien im vergangenen Jahrzehnt um fast die Hälfte zurückgegangen. Lag die Zahl der Betriebe 1995 noch bei fast 56 000, war sie 2014 auf rund 30 600 gesunken. Gleichzeitig fiel der Rückgang der Beschäftigten jedoch deutlich geringer aus. Laut Bundesregierung waren 2014 etwa 530 000 Personen in den Betrieben des Lebensmittelhandwerks tätig; 1995 waren es gut 571 000. Das entspricht einem Minus von rund 7 %.
Die Strukturveränderung resultiert der Bundesregierung zufolge nicht zuletzt aus einem geänderten Kaufverhalten der Verbraucher, einem zunehmendem Wettbewerb mit industriellen Marktanbietern sowie der technologischen Entwicklung. Dies habe im Bäcker- und Fleischerhandwerk, nicht jedoch bei den Konditoren, zu Konzentrationsprozessen und einer Tendenz zur Filialisierung geführt. Keine Angaben kann die Bundesregierung zum Marktanteil des Lebensmittelhandwerks im Vergleich zu den industriellen Anbietern machen.
Ausdrücklich betont die Regierung in ihrer Antwort die Bedeutung des regionalen Lebensmittelhandwerks für die Nahversorgung, die regionale Wertschöpfung und die bäuerliche Landwirtschaft und verweist auf die starke Präsenz der Betriebe des Lebensmittelhandwerks im ländlichen Raum. AgE
(11.04.2015)