Am deutschen und europäischen Schlachtschweinemarkt war die Phase steigender Preise nur von kurzer Dauer. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) korrigierte heute ihre Leitnotierung um 6 Cent auf 1,42 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten. Das Angebot übersteige inzwischen die Nachfrage und die angemeldeten Stückzahlen könnten nicht immer zeitnah platziert werden, begründete die VEZG das deutliche Absinken des Preises.
Auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) machte die großen Stückzahlen für den Notierungsrutsch verantwortlich. Aus Angst vor weiteren Preissenkungen seien wohl einige Tiere vorgezogen worden. Die ISN rief die Erzeuger dazu auf, Ruhe zu bewahren und die Schweine wegen der Abzüge nicht mit zu geringen Schlachtgewichten abzuliefern.
In anderen EU-Staaten ist im weiteren Wochenverlauf ebenfalls mit spürbar nachgebenden Schlachtschweinepreisen zu rechnen. Nach der Ankündigung des Schlachtunternehmens Bigard in Frankreich, den Ankaufspreis spürbar zu senken, könnte die Notierung am Marché du Porc Breton im Bereich von 5 Cent/kg SG nach unten gehen. In Spanien stauen sich laut Marktanalysten die Schlachtschweine in den Ställen, so dass die nachrückenden Ferkel nur schwer abzusetzen sind. Ein Rückgang der Notierung für Schlachtschweine von mindestens 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG) wird am Mercolleida erwartet. In Belgien könnte der Rückgang laut Danisgruppe mit 4 bis 5 Cent/kg LG noch stärker ausfallen, und auch in Italien wird mit einem spürbaren Preisminus gerechnet. AgE
(25.09.2015)