Höherer Konzentrationsgrad bei deutschen Schweineschlachtern

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Die führenden Schweineschlachtunternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr ihre Marktposition in der Regel weiter ausbauen können. Obwohl das Schlachtaufkommen im Bundesgebiet 2016 auf dem Vorjahresniveau von 59,4 Millionen Tieren stagnierte, stieg die Zahl der bei den Top-10-Betrieben zerlegten Schweine um 2,3 % auf 45,5 Millionen Stück. Das geht aus dem heute veröffentlichen Schlachthofranking der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hervor. Demnach erhöhte sich der aggregierte Marktanteil der zehn größten Schweineschlachter gegenüber 2015 um 1,8 Prozentpunkte auf den neuen Höchstwert von 76,7 %.
Im Unterschied zu den Wettbewerbern konnte Branchenprimus Tönnies laut ISN seine Schweineschlachtungen in Deutschland 2016 nicht steigern; sie lagen mit 16,2 Millionen Stück auf dem Vorjahresniveau. Der Marktanteil des Fleischkonzerns blieb damit unverändert bei 27,0 %. Wachstum gab es jedoch im Ausland durch die Übernahme des dänischen Schlachters Tican. Auf Platz zwei des Rankings folgte die Vion mit 8,87 Millionen Schweinen am Haken; erstmals seit 2013 nahm ihr Schlachtaufkommen wieder zu, und zwar um 1,3 %. Die Westfleisch konnte trotz des Brandes am Standort Paderborn mit 8,00 Millionen Schweinen 4,0 % mehr Tiere als 2015 verarbeiten und erhöhte damit ihren Marktanteil auf 13,5 %.
Die stärksten Zuwachsraten bei den Schlachtungen wiesen 2016 im Vorjahresvergleich der ISN zufolge Danish Crown in Essen mit 15,4 % auf 3,00 Millionen Schweine sowie die Müller Gruppe mit 12,3 % auf 2,10 Millionen Stück auf. Dagegen verlor die in Insolvenz befindliche Vogler Gruppe fast 12 % ihrer Schweine und brachte es im vergangenen Jahr nur noch auf 2,03 Millionen zerlegte Tiere.
Nach Einschätzung des ISN-Marktexperten Matthias Quaing müssen sich die Schlachtbetriebe 2017 auf ein insgesamt geringeres Schweineangebot und steigende Preise einstellen. Dabei ließen sich höhere Preise für Schweinefleisch gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel oft nur mit einer gewissen Zeitverzögerung durchsetzen. Umso wichtiger sei es für die großen Schlachtunternehmen, so Quaing, „die Wertschöpfung im Inland zu maximieren und gleichzeitig auf den lukrativen Exportmärkten, allen voran China, präsent zu sein“. AgE (24.03.2017)
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