Italiens Bauern befürchten Exporteinbußen bei Grenzkontrollen am Brenner

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Italiens Bauern befürchten Behinderungen und Verluste beim Export von Agrargütern und Lebensmittel durch mögliche Grenzkontrollen am Brenner. Laut dem italienischen Landwirtschaftsverband Coldiretti durchlaufen jährlich Waren aus dem Agrarbereich im Gesamtwert von mindestens 10 Mrd Euro dieses Nadelöhr zwischen Italien und den nordeuropäischen Märkten.
Deutschland sei mit Importen im Wert 6,5 Mrd Euro der Hauptabnehmer italienischer Agrarprodukte und Lebensmittel im Jahr 2015 gewesen, berichtete der Landwirtschaftsverband weiter. Waren im Wert von 1,3 Mrd Euro seien nach Österreich gegangen, Güter für 690 Mio Euro nach Polen, für 613 Mio Euro nach Schweden, für 531 Mio Euro nach Dänemark und für 254 Mio Euro nach Norwegen. Bei den betroffenen Produkten handele es sich vor allem um frisches Obst und Gemüse, das leicht verderblich sei und von den Verzögerungen im Sommer besonders betroffen sei, erklärte Coldiretti. Weitere Waren seien Käse, Wurst und Wein.
Die Wiener Regierung hat angekündigt, ab Ende Mai im Kampf gegen Schlepper und illegal einreisende Flüchtlinge temporäre Grenzkontrollen an der italienisch-österreichischen Grenze einzuführen. Coldiretti warnte nicht nur vor einem Verkehrschaos, sondern befürchtet dann auch einen klaren Wettbewerbsvorteil für die europäischen Konkurrenten Frankreich und Spanien. Dabei habe Italien mit 6,5 Mrd Euro im Jahr 2015 einen historischen Rekord bei den Agrar- und Nahrungsmittelexporte aufgestellt. AgE (02.05.2016)
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