Die Haltung von Legehennen in sogenannten Kleingruppenkäfigen wird in Deutschland verboten. Bund und Länder haben sich heute bei der Agrarministerkonferenz (AMK) in Fulda auf das Auslaufdatum 2025 geeinigt; nur in Härtefällen soll eine Verlängerung des Bestandsschutzes um maximal drei Jahre möglich sein. Neue Käfighaltungen von Hühnern werden nicht mehr genehmigt.
Erfreut über diesen Kompromiss mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zeigten sich vor allem die grünen Agrarressortchefs in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, Ulrike Höfken und Christian Meyer, die sich gemeinsam für einen Ausstieg stark gemacht hatten. Das ist ein großer Erfolg für den Tierschutz und ein besonderes Zeichen zum Welttierschutztag an diesem Sonntag, teilten die beiden Minister in Fulda mit. Sie bezeichneten das Einlenken des Bundes, der noch unter der schwarz-gelben Regierung für ein Ende dieser Haltungsform 2035 eingetreten war, als guten Erfolg aller grünen Agrarminister, der ohne den Druck der Tierschutzverbände nicht möglich gewesen wäre.
Höfken und Meyer betonten erneut, dass die Haltung von Hennen in Käfigen tierschutzwidrig und gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert sei. Es war höchste Zeit, dass der Bund seine Verweigerungshaltung aufgegeben hat und einen großen Schritt auf die Länder zugegangen ist. Beide Agrarminister erwarten jetzt eine schnelle Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung des Bundes.
Höfken erinnerte darüber hinaus daran, dass der Bundesrat auf Antrag von Rheinland-Pfalz auch die Ausweitung der Tierschutzkennzeichnung auf verarbeitete Eier in Kuchen und Nudeln gefordert habe. Hier müsse der Bund jetzt ebenfalls unverzüglich handeln, damit der Import verarbeiteter Käfigeier aus dem Ausland gestoppt werde.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck stellte fest, endlich sei die lange Blockade beendet worden. Obwohl das Bundesverfassungsgericht schon 2012 die sogenannte Kleingruppenkäfige untersagt habe, habe es kein verbindliches Ausstiegsdatum für die Bestandanlagen gegeben. AgE
(06.10.2015)