Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbar

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Hinsichtlich möglichen Glyphosatrückständen in Muttermilch hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) jetzt Entwarnung gegeben. Wie die Behörde heute in Berlin mitteilte, haben europaweit renommierte Forschungslabore in seinem Auftrag zwei unabhängige Analyseverfahren mit hoher Sensitivität entwickelt und mittels diesen insgesamt 114 Muttermilchproben aus Niedersachsen und Bayern untersucht. Dabei konnten laut BfR keinerlei Rückstände des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat nachgewiesen werden.
„Das Ergebnis zeigt, wie wichtig seriös durchgeführte wissenschaftliche Studien sind, um in der emotional geführten Debatte um Pflanzenschutzmittelrückstände Verbraucher nicht unnötig zu verunsichern“, resümierte BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel mit Blick auf betreffende Berichte vom Juni 2015. Damals hatte die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Rückstandsfunde von Glyphosat in Muttermilch im Rahmen einer nicht repräsentativen Studie hingewiesen. Die Grünen hatten dabei jeweils 16 Proben Muttermilch und Urin auf Glyphosat testen lassen und die Untersuchungsergebnisse publik gemacht.
Nach Angaben des BfR hatte das damalige Prüflabor als Nachweisverfahren einen sogenannten ELISA-Test verwendet und dabei Glyphosatkonzentrationen zwischen 0,21 ng und 0,43 ng pro Milliliter angegeben, obwohl die Hersteller die zuverlässige Bestimmungsgrenze des Tests bei 75 ng/ml sehen. Es seien daher wissenschaftliche Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse geäußert und die jetzt vorgestellte Studie in Auftrag gegeben worden, um nachvollziehbare und abgesicherte Ergebnisse zu erzielen.
Nach Darstellung des Bundesinstitutes war aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Glyphosat ohnehin kein relevanter Übergang des Wirkstoffes in Muttermilch zu erwarten, und dieser ist wissenschaftlich auch bisher nicht belegt. Das BfR und die Nationale Stillkommission betonten zusammenfassend, dass „Muttermilch nach wie vor die natürliche und damit beste Nahrung für Säuglinge ist“. Mütter könnten und sollten deshalb wie bisher stillen. AgE (14.02.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl