Keine durchgreifende Wende auf den Agrarmärkten in Sicht

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Zur Jahreswende 2015/16 entwickelt sich die globale Nachfrage nach Agrarprodukten eher verhalten. Darauf hat der Deutsche Bauernverband (DBV) zum Jahreswechsel hingewiesen. Weltweit große Ernten, eine abgeschwächte Konjunktur in Schwellenländern wie China sowie die Auswirkungen des russischen Importembargos wirkten für die deutsche Landwirtschaft belastend, erklärte der DBV gestern in Berlin. Diese Marktsituation nutzten in Deutschland Handelsketten und Ernährungsindustrie, um Rohstoffe und Lebensmittel zu niedrigeren Preisen einzukaufen.
Dieser Preisdruck des Handels sei für die Landwirte momentan besonders bei Schweinefleisch und bei Milch spürbar, stellte der Bauernverband fest. Analysen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) zufolge sei die Spanne zwischen Erzeugerpreis und Verbraucherpreis etwa bei Schweinefleisch im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Auf der Kostenseite habe es für die Landwirte dagegen nur relativ geringe Entlastungen bei Energie und Futtermitteln gegeben. Teurer seien zuletzt Dünge- und Pflanzenschutzmittel geworden, die Unterhaltung von Maschinen und Gebäuden sowie die Lohnkosten.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Agrarmärkte führte der DBV aus, dass Agrarexperten derzeit aufmerksam die Auswirkungen des Wetterphänomens El Niño beobachteten, das im Pazifikraum und bis nach Afrika in bestimmten Regionen zu Dürren und Wassermangel und in anderen Regionen zu massiven Stürmen und dramatischen Regenfällen führe. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) habe bereits vor Ernteausfällen gewarnt, die möglicherweise zu wieder steigenden Agrarpreisen führen könnten. Für das südliche Afrika habe die FAO ihre Ernteschätzung bereits nach unten korrigiert, berichtete der Bauernverband. Steige die Temperatur über dem Pazifik auf 0,8 °C über dem Normalwert, würden Forscher von einem heraufziehenden El Niño sprechen. AgE (02.01.2016)
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