Den Magermilchpulverproduzenten in der Europäischen Union wird im kommenden Jahr ein wichtiges Instrument zur Preisstütze fehlen. Die EU-Mitgliedstaaten stimmten gestern in einem Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL) dem Kommissionsvorschlag zu, wonach Ankaufsmengen im Rahmen der Intervention zum Festpreis für 2018 auf Null zu setzen. Ein Ankauf von Magermilchpulver findet nur noch im Ausschreibungsverfahren ohne den festgesetzten Preis von 169,80 Euro je 100 kg statt.
Die EU-Kommission möchte so dem Vernehmen nach verhindern, dass die Lagerbestände an Pulver noch weiter wachsen. Derzeit befinden sich davon mehr als 380 000 t in staatlicher Hand. Diese lassen sich nur schwer verkaufen, ohne damit weitere Marktverwerfungen zu verursachen. Bei der vergangenen Versteigerung wurden lediglich 40 t abgesetzt, wobei die Kommission einen Mindestverkaufswert von 139,02 Euro/100 kg festgelegt hatte.
Ursprünglich sollten ab März 109 000 t Magermilchpulver von der EU zum Mindestpreis angekauft werden. Nachdem die Intervention zum Festpreis in diesem Jahr ausgesetzt worden war, waren die Preise für Magermilchpulver erwartungsgemäß deutlich unter das Interventionsniveau gefallen. Die Entscheidung des Sonderausschusses könnte nun zu weiteren Abschlägen führen, zumal bis zuletzt ein reichliches Angebot bestand. AgE
(07.12.2017)