Konsolidierungswelle im europäischen Lebensmitteleinzelhandel erwartet

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Im europäischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zeichnen sich grundlegende Strukturveränderungen ab, wodurch die Marktmacht gegenüber Lebensmittelherstellern und Landwirtschaft noch weiter wachsen dürfte. In der Folge wäre auch mit zunehmendem Druck auf die Erzeugerpreise der Bauern und Verkaufspreise der Nahrungsmittelanbieter zu rechnen. So prognostiziert die Unternehmensberatung Oliver Wyman in ihrer aktuellen Branchenstudie eine „folgenschwere und länderübergreifende Konsolidierungswelle“, die auch mit Preiskriegen einhergehe.
Der Consulting zufolge gibt es derzeit in Europa 25 große Anbieter mit einem Umsatz von jeweils mehr als 10 Mrd Euro pro Jahr. Bis 2025 werde sich diese Zahl halbieren und die Größe der „Überlebenden“ deutlich steigen, sagt Oliver Wyman voraus. Jedes einzelne Unternehmen dürfte dann einen größeren Anteil des europäischen Marktes kontrollieren. Der LEH werde sich letztendlich in zwei Lager spalten: In starke, „paneuropäische Supermächte“ und flexible, lokale „Platzhirsche“, deren Schwerpunkt auf der raschen und effizienten Erfüllung von Bedürfnissen einer kleineren Kundengruppe liegen müsse.
In jedem Fall müssten Unternehmen heute handeln, um zu den Gewinnern im künftigen Marktumfeld zu zählen, so die Consulter. Die Zukunft werde diejenigen Unternehmen belohnen, die sich schon heute mit der nötigen Entschlossenheit bewegten - die Zeit der kleinen, schrittweisen Veränderungen sei vorbei. Kostenführerschaft werde zur Pflichtübung, betonen die Berater. Länderübergreifendes Wachstum gehöre dabei zu den wenigen Möglichkeiten, um Skaleneffekte zu realisieren. Nur hochproduktive Geschäftsmodelle würden überleben. Außerdem sei es angesichts neuer Wettbewerber entscheidend, die Kunden enger zu binden. AgE (21.08.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl