Kritik an Bayers geplanter Monsanto-Übernahme

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Die Pläne der Bayer AG, den US-Wettbewerber Monsanto zu übernehmen, sind bei Ökoverbänden, Umweltschutzorganisationen und in der Politik auf Kritik gestoßen. Vor einer weiteren Monopolisierung des Saatgut-und Pflanzenschutzmittelmarktes mit „fatalen Folgen für die Bauern“ warnte der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Georg Janßen. „Saatgut ist die Grundlage für unsere Ernährungssicherung und darf nicht von Konzernen monopolisiert und bestimmt werden“, so der AbL-Chef. Der Verband fordere die EU-Kommission und die Bundesregierung daher auf, die geplante Fusion zu untersagen.
Die Gentechnikexpertin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Heike Moldenhauer, warnte Bayer davor, das schlechte öffentliche Ansehen Monsantos im Falle eines Kaufs mit zu übernehmen. Allein der „breite Protest in der Europäischen Union gegen die Glyphosatzulassung sollte Bayer davon abhalten, sich ein ‚vergiftetes‘ Unternehmen wie Monsanto einverleiben zu wollen“, sagte Moldenhauer. Erfolge trotz der Gegenargumente eine Übernahme, so sei von einer stärkeren Interessenvertretung der Industrie für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der EU auszugehen.
Als „politisch gefährlich“ stuft die Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke, Sahra Wagenknecht, eine Genehmigung des Kaufs ein. Durch die Bildung entsprechender Großunternehmen gerate die Bundesregierung noch stärker unter Druck, den Einsatz von „gesundheitsgefährdenden Stoffen wie Glyphosat zuzulassen“. Stattdessen müssten solche Konzerne „unter demokratischer Kontrolle“ gestellt und in einem ersten Schritt „den Regeln der Montanmitbestimmung unterworfen“ werden.
Auch die grünen Europaabgeordneten Martin Häusling und Sven Giegold fordern eine Untersagung der Übernahme Monsantos durch Bayer. In einem Brief an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt warnen die Grünen-Politiker vor einer „unzulässigen Konzentration der Macht auf dem Saatgut- und Agrarchemiemarkt“. AgE (25.05.2016)
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