Landwirte kaufen weniger Stickstoffdünger

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die ungünstige Witterung in den vergangenen Monaten hat zu einer sehr kurzen Düngesaison in Deutschland geführt. Die resultierende schleppende Nachfrage hat zuletzt besonders die Preise für N-Dünger unter Druck gesetzt. Auch der Absatz der anderen Dünger liegt unter Vorjahreslinie.

Die Düngersaison kam im Februar/März 2018 nur sehr schleppend in Gang. Die erste Düngergabe auf die Winterkulturen konnte nicht flächendeckend durchgeführt werden. Regional wurde die Befahrbarkeit der Böden durch Schnee oder erhöhte Bodenfeuchte eingeschränkt. Auch auf den Höhenlagen standen die Düngemaßnahmen Ende März noch aus. Der erneute Wintereinbruch und die vielen nassen Standorte wirkten nachfragehemmend, so dass kaum Dünger gehandelt wurde. Mit den milderen Temperaturen nach den Osterfeiertagen kamen die Düngemaßnahmen aber dann doch flott voran. Allerdings schränkte in den folgenden Wochen die besonders in Nord- und Ostdeutschland anhaltende Trockenheit den Einsatz von Düngemitteln erneut ein. Die Hauptgaben im Getreideanbau wurden zwar bedarfsgerecht ausgebracht, allerdings fiel der Anschlussbedarf für die Qualitätsdüngung und die Grünlandwirtschaft durch die fehlende Bodenfeuchte in einigen Regionen sehr gering aus.
DÜNGEMITTELVERORDNUNG FORCIERT EINSATZ VON WIRTSCHAFTSDÜNGER
Aufgrund von Wassermangel auf zahlreichen Standorten war der zuletzt ausgebrachte Dünger in vielen Fällen kaum pflanzenverfügbar. Der Harnstoffbedarf hat sich dementsprechend rückläufig entwickelt, da viele Erzeuger bedingt durch die Wärme und Trockenheit teils auf andere Stickstoffdünger umgeschwenkt haben. Auch die neue Düngeverordnung hat sich bei der Nachfrage nach Stickstoff bereits bemerkbar gemacht. Nach ersten Einschätzungen wurden regional 10 % weniger N-Dünger gekauft, als üblich. Dagegen wurden P-K-Mischungen vermehrt nachgefragt. Insgesamt haben die Landwirte auch in der laufenden Saison 2017/18 in vielen Regionen den Einsatz von Wirtschaftsdüngern weiter intensiviert.
Copyright:
DÜNGEMITTELABSATZ 2017/18 UNTER VORJAHRESLINIE
In den ersten neun Monaten des Wirtschaftsjahres 2017/18 ist die rückläufige Nachfrage nach Stickstoffdünger weiter zurückgegangen. Der Absatz fiel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 16 % auf 1,1 Mio. t. Die Harnstoffnachfrage ging sogar um 32 % zurück, während die Verkäufe von Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung um knapp 24 % sanken. Mit einem Minus von 15 % hat sich auch der Absatz von Kalkammonsalpeter rückläufig entwickelt. Ebenfalls gesunken ist die Nachfrage der Landwirte nach Phosphatdünger. Von Juli 2017 bis März 2018 wurden 176.000 t und damit 8 % weniger abgesetzt. Auch Kali wurde in geringeren Mengen geordert. Der Absatz fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 10 % auf 286.000 t. Demgegenüber hat sich der Kalkabsatz im Wirtschaftsjahr erhöht. Die Erzeuger kauften mit 2,2 Mio. t rund 2 % mehr als im Vergleichszeitraum 2016/17. Über alle Düngemittel hinweg sank der Absatz um mehr als 5 % auf 3,8 Mio. t. (AMI) (13.06.2018)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl