Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich die Abwärtstendenz zum Beginn der Schulferien in einigen Bundesländern deutlich verstärkt. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) setzte die Leitnotierung für Schlachtschweine heute um 8 Cent auf 1,67 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herab, nachdem bereits in der Vorwoche ein Abschlag von 3 Cent vorgenommen worden war. Nach Angaben der VEZG fragten die maßgeblichen Schlachtunternehmen wegen des angeblich unbefriedigend verlaufenden Schweinefleischabsatzes weniger Schweine nach. In der Folge sei es zu Angebotsüberhängen und somit zu Preisdruck gekommen, hieß es.
Derweil bezeichnete die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) den Preisrückgang als überzogen. Die derzeitige Marktsituation sei nicht mit anderen Marktphasen vergleichbar, in denen eine Preiskorrektur in ähnlicher Größenordnung habe vorgenommen werden müssen. Die ISN wies außerdem darauf hin, dass die Erzeuger aus Angst vor weiteren Preisrückgängen mit weiteren Anmeldungen schlachtreifer Schweine reagiert hätten, was die Situation zusätzlich verschärft habe.
Während der Lebensmitteleinzelhandel die für die Schlachtunternehmen notwendigen Preiserhöhungen für Fleisch nicht akzeptiere, verschaffe auch der Fleischexport nicht die nötige Marktentlastung, solange der russische Markt gesperrt sei, stellte die ISN fest. Zudem drücke der Beginn der Sommerferien in einigen Bundesländern die Stimmung. Weil das Angebot an schlachtreifen Schweinen aber insgesamt nicht umfangreich ausfalle, bestehe Hoffnung auf eine zügige Preiserholung. AgE
(11.07.2014)