Liquiditätshilfeprogramm rege nachgefragt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Rund 7 800 Tierhalter haben allein im Dezember 2015 wegen ihrer schwierigen wirtschaftlichen Lage beim Bund Anträge auf Liquiditätshilfe gestellt. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium heute mitteilte, ist die Erfassung der Anträge noch nicht abgeschlossen. Allein in der letzten Woche der vom 21. November bis zum 18. Dezember dauernden Antragsfrist seien bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mehr als 5 900 Anträge eingegangen.
Sobald alle vorliegenden Gesuche bearbeitet worden sind und die Höhe der verbleibenden EU-Mittel feststeht, wird nach Angaben des Agrarressorts entschieden, ob die BLE ein zweites Antragsverfahren einleitet. Die Antragsteller beantragten laut Ministerium durchschnittlich rund 7 600 Euro Beihilfe für Darlehen in Höhe von 3 000 Euro bis 700 000 Euro. Das Gesamtvolumen beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 60 Mio Euro.
Für die Liquiditätshilfen standen nach Angaben des Agrarressorts insgesamt 69,2 Mio Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung. Antragsberechtigt waren Milch- und Fleischerzeuger, die zur Sicherung ihrer Liquidität ein Darlehen aufgenommen hatten und einen Preisrückgang für ihre Produktion von mindestens 19 % nachweisen konnten.
Nach Darstellung des Ministeriums wurden die Anträge auf Liquiditätshilfe vor allem in den viehstarken Bundesländern gestellt. Den größten Anteil stellte Bayern mit 2 476 Anträgen, gefolgt von Niedersachsen mit 1 863 Gesuchen und Nordrhein-Westfalen mit 1 181 Anträgen. Bei zwei Dritteln aller Antragsteller handelte es sich um Milcherzeuger.
Nach Einschätzung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zeigt die hohe Inanspruchnahme, dass mit dem Liquiditätshilfeprogramm eine angemessene Unterstützung für in Not geratene Landwirte geschaffen wurde. Ziel sei es gewesen, den betroffenen Landwirten schnell und unkompliziert mit Liquidität in der größten Not zur Seite zu stehen. Dass man auf diese Weise 7 800 Betrieben etwas Luft verschafft habe, sei eine gute Nachricht, resümierte Schmidt. AgE (07.01.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl