Milchquotenära geht zu Ende

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Am 01.04.2015 geht nach 31 Jahren die Ära der Milchquoten zu Ende. Für die Milchbauern bringe das mehr unternehmerische Entscheidungsfreiheit über die zu erzeugenden Milchmengen und mehr Verantwortung für die Entwicklung des eigenen Betriebes, aber auch stärkere Schwankungen des Erzeugerpreises mit sich, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) heute zu dem Systemwechsel. Positiv sei, dass aktive Milcherzeuger nun von den Kosten der Quote befreit würden. Während der Zeit der Garantiemengenregelung hätten die deutschen Milchbauern etwa 15 Mrd Euro an zusätzlichen Kosten für Superabgaben, Quotenkauf und Quotenpacht schultern müssen, so der DBV. Zudem entfielen nun auch der bürokratische Aufwand und die administrative Kosten des Quotensystems.
Die Molkereien seien nun gefordert, über innovative Produkte und Produktprofilierung die Wertschöpfung im Heimatmarkt zu sichern und neue Märkte außerhalb Europas zu erschließen, betonte der Bauernverband. Vor allem in asiatischen Ländern und in Schwellenländern werde die Nachfrage nach hochwertigen Milcherzeugnissen deutlich steigen, ohne dass die Produktion in diesen Ländern in ähnlichem Umfang ausgebaut werden könne.
Milchbauern wie Molkereien müssen sich nach Einschätzung des DBV darauf einstellen, dass die Preise für Milch und Molkereiprodukte zukünftig stärker schwanken werden und daher neue Wege bei der Preisabsicherung und in der Risikovorsorge gegangen werden müssen. Dazu zähle die stärkere Nutzung und Absicherung an Terminmärkten, aber auch die Schaffung einer gesetzlichen Möglichkeit zur steuerlichen Risikovorsorge. Bei Marktkrisen steht laut DBV ein unteres Sicherheitsnetz zur Verfügung, dass politisch laufend weiterentwickelt werden muss.
Rückblickend stellte der DBV fest, dass es in den vergangenen 31 Jahren mit der Quotenregelung nicht gelungen sei, über Instrumente der Markt- und Preispolitik den Strukturwandel zu beeinflussen und die Milcherzeugung in der Fläche zu halten. Vielmehr hätten die Gesamtkosten der Kontingentierung den Sektor stark belastet und einen Einkommenstransfer von aktiven zu ehemaligen Milcherzeugern bewirkt. AgE (01.04.2015)
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