Mindestlohn erhöht Druck auf die Beschäftigten

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Die Einführung des Mindestlohns wirkt sich für einen Teil der Beschäftigten in den landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben negativ aus. Das geht aus einer Studie des Thünen-Instituts (TI) auf der Grundlage einer bundesweiten Befragung in Unternehmen hervor.
Danach stellen die Betriebe als Reaktion auf die gestiegenen Lohnkosten höhere Anforderungen an die Arbeitsleistung der Arbeitskräfte. Weniger leistungsfähige Arbeitskräfte würden häufiger als vorher vorzeitig entlassen.
Mittelfristig erwartet die Autorin, Dr. Hildgard Garming vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, dass die Betriebe noch mehr als bisher in Mechanisierung investieren werden, um langfristig die Beschäftigung von Fremd- und Saisonarbeitskräften zu reduzieren. Ein Teil der Betriebe plane auch, die Flächen mit arbeitsintensiven Kulturen zu verringern. Das Sortenspektrum werde künftig stärker auf einen möglichst geringen Arbeitsaufwand bei Pflege und Ernte ausgerichtet.
Wie aus der Studie außerdem hervorgeht, sind die Löhne für Saisonarbeitskräfte im Jahr 2015 infolge der Mindestlohnregelung im Durchschnitt um rund 11 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, für ständige Arbeitskräfte um 4 % bis 5 %. In der praktischen Umsetzung bewerteten die Befragten den Verwaltungsaufwand für Arbeitszeitaufzeichnungen und weitere Dokumentationspflichten als derzeit wichtigstes Problem. Dies trifft in besonderem Maße für kleinere Betriebe zu. Zudem werden die Anforderungen des Arbeitszeitgesetzes als schwer erfüllbar eingeschätzt und als Beschränkung der in Erntezeiten notwendigen Flexibilität empfunden. AgE (29.04.2016)
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