Seit der vor rund einem Monat in Kraft getretenen Anordnung zur Vernichtung illegal eingeführter Lebensmittel haben die russischen Behörden etwa 650 t Nahrungsgüter auf diese Weise entsorgt. Laut einer Mitteilung des Moskauer Föderalen Aufsichtsdiensts für Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) wurden bis Anfang September rund 595 t pflanzlicher Produkte zerstört. Hinzu kommen 57 t der bisher 313 t beschlagnahmten Schmuggelware tierischer Herkunft.
Der Leiter des Föderalen Zolldienstes in Russland, Andrej Beljaninow, erklärte, dass die vernichteten Mengen zwar relativ gering seien, die Maßnahme selbst jedoch eine große abschreckende Wirkung habe. Er berichtete, dass sich die Zahl der Versuche, das russische Importverbot für westliche Agrargüter und Lebensmittel mittels Schmuggel zu umgehen, deutlich verringert habe.
Der Exekutivdirektor des Moskauer Consulting- und Forschungszentrums für Agrarökonomie (Sovecon), Andrej Sisow, rechtfertigte die Entscheidung, illegal eingeführte Lebensmittel zu vernichten, mit technischen und auch mit moralischen Gründen. Er habe zwar Verständnis für die Kritik an dieser Maßnahme in der russischen Gesellschaft, weise aber den Aufschrei in manchen Medien als unbegründet zurück. Als inhuman bezeichnete Sisow den Vorschlag, die Schmuggelware unter den Bedürftigen zu verteilen. Für diese Ware gebe es nämlich keine veterinäre beziehungsweise phytosanitäre Kontrolle, denn diese würde sich nicht lohnen. AgE
(08.09.2015)