Niedersachsen bekommt ein Hygienebarometer

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Nachdem die nordrhein-westfälische Landesregierung im Februar eine „Hygiene-Ampel“ auf den Weg gebracht hat, folgt jetzt das „Hygienebarometer“ in Niedersachsen. Damit sollen kontrollierte Betriebe laut Landwirtschaftsminister Christian Meyer die Möglichkeit erhalten, durch einen Aushang für sich zu werben. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums handelt es sich allerdings um „eine rein freiwillige Lösung“. Die Unternehmen sollen selbst darüber entscheiden können, ob sie die Hygienebeurteilung nutzen und im Betrieb aushängen wollen.
Alle Ergebnisse würden jedoch dokumentiert und „als Basis für zu treffende Maßnahmen herangezogen“, so das Agrarressort. Eine landesweite Einführung der Kontrollen solle noch in diesem Jahr erfolgen.
Getestet wird das Kontrollvorhaben laut Ministerium zunächst pilotweise in Hannover und Braunschweig. Die amtliche Hygienebeurteilung erhielten neben Gastronomiebetrieben auch Bäckereien und Fleischereien sowie Einzelhandelsbetriebe und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung. Zu den Prüfkriterien zählten die Einhaltung der Kühl- und Hygienevorschriften, der bauliche Zustand, die Personalhygiene, die Rückverfolgbarkeit, die Kennzeichnungsvorschriften sowie die Dokumentationspflichten im Rahmen der Eigenkontrolle. Die Kriterien und die Gestaltung des „Hygienebarometers“ wurden nach Angaben Meyers mit den Vertretern der Pilotstädte und der Landesverbraucherzentrale abgestimmt. Verbände und Kommunen seien aber weiterhin zur Mitwirkung bei der Umsetzung und bei Fragen zur Praktikabilität aufgerufen.
Rückendeckung für das Vorhaben bekam Meyer von der Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, Petra Kristandt. Ihrer Ansicht nach sollte die Kennzeichnung nach der Pilotphase für alle Betriebe verpflichtend werden. Nur so hätten die Verbraucher die Chance, ihr Essen „mit einem sicheren Gefühl genießen zu können“.
Zu den Unterstützern der Maßnahme gehört nach Ressortangaben in der jetzigen Form auch das Fleischerhandwerk in Niedersachsen. „Unsere Betriebe haben nichts zu verbergen“, betonte die Geschäftsführerin des Fleischerverbandes Niedersachsen-Bremen, Isabell Dohm. Die Pilotphase werde nun zeigen, ob noch Verbesserungspotential vorhanden sei. AgE (26.04.2017)
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