Niedersächsische Sauenhalter fordern verlässliche Rahmenbedingungen

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Das Landvolk Niedersachsen hat der Agrarpolitik vorgeworfen, den Strukturwandel in der Sauenhaltung angefeuert zu haben. Wie der Landesbauernverband heute berichtete, ging die Zahl der sauenhaltenden Betriebe zwischen 2010 und 2015 landesweit von 3 400 auf zuletzt 2 200 Unternehmen zurück. Damit sei in dem genannten Zeitraum jeder dritte Sauenbetrieb aus der Produktion ausgestiegen. Nach Einschätzung von Manfred Tannen vom Arbeitskreis Sauenhaltung beim Landvolkverband dürfte sich dieser Negativtrend nicht zuletzt wegen der ständig steigenden Anforderungen an die Sauenhaltung auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
Tannen warf insbesondere dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer vor, die Tierhalter mit „immer neuen Vorschriften und Ideen“ zu verunsichern. Aktuelle Beispiele dafür seien die Diskussionen zur Abschaffung des Kastenstandes im Deckzentrum sowie zur Abschaffung der betäubungslosen Kastration und dem Verbot zum Kupieren der Ringelschwänze.
Problematisch ist dabei laut Tannen der zunehmende Aufwand bei der Umsetzung der neuen Vorschriften: Sei dem „politischen Wunschkonzert“ bisher noch mit baulichen Veränderungen in den genutzten Ställen nachzukommen gewesen, müssten die Sauenhalter künftig ganz neu planen. Änderungen im Baugesetzbuch und der Filtererlass hätten die Latte nochmals höher gelegt.
Tannen verwies hierzu auf Aussagen des Präsidenten vom Thünen-Institut (TI), Prof. Folkhard Isermeyer, der in einem Interview mit AGRA-EUROPE ebenfalls moniert hatte, dass den Tierhaltern jegliche Orientierung für politisches und unternehmerisches Handeln fehle. Tannen sieht die Politik deshalb in der Pflicht, eine „klare Linie“ vorzugeben und dabei auch die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Sauenhalter zu stärken „Unsere Landwirte müssen wissen, was heute, in zehn oder auch in 20 Jahren gilt, damit sie überhaupt noch für die Zukunft planen können“, so der Sauenhalter. AgE (26.07.2016)
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