Nüssel: Globalisierung eine große Chance für den Agrarhandel

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Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, sieht in der Globalisierung der Agrarmärkte ein unumkehrbares Faktum und zugleich eine große Chance für den Agrarhandel und die gesamte Wertschöpfungskette. „Das bestimmt unser Engagement und darauf richten unsere Mitgliedsunternehmen ihre Strategien aus“, erklärte Nüssel heute in Hohebuch beim Agrargespräch des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg. Während hierzulande und in der Europäischen Union die Nachfrage stagniere, habe sich der weltweite Agrarhandel von 2006 bis 2014 auf inzwischen 1,575 Mrd $ (1,497 Mrd Euro) verdoppelt. Der Handel wachse schneller als die Produktion. Diese Verantwortung und Chance müsse das deutsche Agribusiness konsequent nutzen.
„Unsere Branche zeichnet sich durch hochwertige und sichere Nahrungsmittel aus und handelt weniger mit Agrarrohstoffen“, hob der DRV-Präsident hervor. Sie verfüge vielmehr über eine sehr kompetente sowie innovative Leistungs- und wettbewerbsfähige Wertschöpfungskette. Deshalb würden deutsche Produkte weltweit nachgefragt. Aber diese Wettbewerbsfähigkeit werde zunehmend in Frage gestellt, so etwa durch kritische gesellschaftspolitische Diskussionen, durch die die komplexe arbeitsteilige Agrarwirtschaft untergraben werde.
Als kritisch bewertete Nüssel die jüngsten Vorstöße zur Einführung eines staatlichen Tierschutzlabels. „Unsere Branche bringt sich intensiv und konstruktiv in die gesellschaftspolitische Debatte um die zukunftsfähige Nutztierhaltung ein. So wurden 2016 wichtige Weichen zur erfolgreichen Fortführung der Initiative Tierwohl gestellt“, hob der Verbandspräsident hervor. Mit dieser finanziellen Absicherung hätten führende Häuser des Lebensmitteleinzelhandels sowie Discounter ein klares Bekenntnis zur Initiative Tierwohl abgegeben.
Ein weiteres, vom Einzelhandel und von den Verbrauchern honoriertes staatliches Tierschutzlabel, das parallel zur Initiative Tierwohl auf den Markt tritt, sieht Nüssel kritisch. Er betonte, dass bei der Auflage neuer Programme und Labels grundsätzlich die Wirtschaftlichkeit für alle Marktpartner sichergestellt werden müsse. Jedes Label benötige kalkulatorische Sicherheit, insbesondere wenn ein hoher Durchdringungsgrad erreicht werden solle. AgE (11.01.2017)
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