Nüssel sieht auch Handel und Verbraucher beim Tierwohl in der Pflicht

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Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, hat die Verbraucher und den Lebensmittelhandel an ihre Verantwortung bei der Erhaltung und Verbesserung des Tierwohls erinnert. Beim zweiten Forum „Perspektiven in der Tierischen Veredelung“ wies Nüssel heute in Berlin auf den hohen Wert sicherer, gesunder und nachhaltig produzierter Lebensmittel hin und verlangte, dass sich dieser Wert auch im Preis niederschlagen müsse. Die deutschen Standards in Sachen Tierwohl und Haltung gehörten weltweit zu den besten. Dies dürfe nun nicht an der mangelhaften Rückendeckung des Lebensmittelhandels scheitern, warnte der DRV-Präsident.
Hohen Stellenwert räumt Nüssel dem Umgang mit der kritischen Gesellschaft und den Medien ein. Nach seiner Darstellung wird die öffentliche Debatte immer wieder durch vermeintliche Skandale angeheizt. Neu ist ihm zufolge aber die vorsätzlich selektive Wahrnehmung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Auch deshalb nehme der gesellschaftliche und politische Druck auf die Veredlungswirtschaft weiter zu, erläuterte Nüssel. Dabei werde jedoch ausgeblendet, dass die Agrarwirtschaft seit jeher offen für Innovationen und Veränderungsprozesse sei.
„Doch Veränderungen und Weiterentwicklungen benötigen klar formulierte Erwartungen der Verbraucher und des Lebensmittelhandels, die auch mit einer verbindlichen, höheren Zahlungsbereitschaft einhergeht“, betonte der DRV-Präsident. Er bekräftigte deshalb seine Forderung an die Politiker in Berlin und insbesondere in Brüssel, für praxisgerechte Rahmenbedingungen zu sorgen.

In der tierischen Veredlung sieht Nüssel die Geschäftsfelder der Genossenschaften vor tiefgreifenden Änderungen. Dafür verantwortlich sind nach seiner Darstellung neben den globalisierten Agrarmärkten, veränderten Verbrauchererwartungen und gesetzlichen Vorgaben auch Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz. Laut dem DRV-Präsidenten soll mit dem Forum deshalb ein klares Signal für den Dialog mit Politik, Gesellschaft und Medien gesetzt werden. AgE (26.11.2015)
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