Nachbauregelung

Pflanzenzüchter kritisieren unzureichende Umsetzung

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Weiterhin bestehende Missstände bei der Nachbauregelung hat der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) beklagt. Die Einnahmen durch Nachbau- und Lizenzgebühren seien für die meist mittelständischen Unternehmen der Pflanzenzüchtung hierzulande unverzichtbar, betonte BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer heute anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums. Mit den Einnahmen würden die hohen Investitionen in die Entwicklung von verbesserten Pflanzensorten ausgeglichen. Die Verluste in Millionenhöhe bedrohten den Fortschritt in der Pflanzenzüchtung und hemmten Innovationen in der Landwirtschaft, so Schäfer.
Der BDP wies darauf hin, dass Pflanzenzüchter durch die wiederholte Kombination von genetischem Material immer wieder neue Pflanzensorten schafften. Diese orientierten sich an den Bedürfnissen der Landwirtschaft. Beim Nachbau werde eine "Kopie" des geistigen Eigentums des Züchters genutzt. In diesem Fall sei durch den Sortenschutz gesetzlich festgelegt, dass der Landwirt eine Nachbaugebühr an den Sortenschutzinhaber zu entrichten habe. Handwerkliche Fehler in der Gesetzgebung und in der Auslegung schafften jedoch Schlupflöcher, sich diesem System zu entziehen, kritisierte der BDP. "Der Gesetzgeber ist in der Pflicht, die Nachbauregelung so auszugestalten, dass die Pflanzenzüchter die ihnen zustehenden Gebühren in voller Höhe erhalten", forderte Schäfer.
Der Verband unterstrich, dass er sich weiter für eine praxistaugliche Nachbauregelung einsetze, die dazu beitrage. Er verwies in dem Zusammenhang darauf, dass Landwirte gleichbleibend hochwertige Agrarrohstoffe für die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung produzierten, während der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln weiter reduziert werde. Stetig verbesserte Pflanzensorten seien ein essenzielles Element, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Schäfer stellte klar, dass nur durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung die akuten Herausforderungen bewältigt werden könnten, vor denen die Landwirtschaft stehe. AgE (27.04.2021)
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