Preise am Schweinemarkt fallen immer weiter

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Schweinemarkt in Deutschland und in der gesamten EU schlittert immer tiefer in die Krise. Auch in dieser Woche wird von den Ferkelerzeugern bis hin zu den Schlacht- und Zerlegebetrieben von einem großen Preisdruck und fallenden Margen berichtet, während der Einzelhandel die nicht kontraktgebundene Ware immer preiswerter einkaufen kann. Vor diesem Hintergrund musste die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 5 Cent auf 1,25 Euro/kg Schlachtgewicht zurücknehmen, nachdem es in den drei Wochen zuvor schon um insgesamt 12 Cent nach unten ging.
Nach Angaben von Marktbeobachtern machten die Schlachtbetriebe im Vorfeld der Notierung unmissverständlich klar, dass aufgrund der schlechten Fleischabsatzgeschäfte eine Preissenkung erfolgen müsse. Angesichts der nach wie vor hohen Stückzahlen von zu vermarktenden Schweinen habe die Erzeugerseite keine Kürzung der Liefermengen oder Hauspreise riskieren wollen. Der Verfall der Schlachtschweinepreise belastet zunehmend auch die Ferkelerzeuger, die ebenfalls wöchentliche Abschläge für ihre Tiere hinnehmen müssen, obwohl bereits seit längerem keine kostendeckende Erzeugung mehr möglich ist.
In anderen EU-Ländern sieht die Marktlage kaum besser als aus in Deutschland. Überall drücke ein zu großes Fleisch- und Schweineangebot auf den Markt und der Preisverfall sei nicht zu stoppen, berichteten Analysten. Dies auch deshalb, weil sich die Wettbewerber am EU-Fleischmarkt mit ihren Angebotspreisen unterböten, um die die Ware irgendwie an den Kunden zu bringen.
Mit den Schlachtschweinenotierungen wird es deshalb weiter bergab gehen. In Spanien wird vom Mercolleida für den morgigen Donnerstag ein Minus zwischen 2 Cent und 3 Cent je Kilogramm Lebendgewicht (LG) erwartet; in Belgien könnten es bei der Danisgruppe etwa 4 Cent sein. In Italien wird mit einem Rückgang der Schlachtschweinepreise zwischen 2 Cent/kg und 3 Cent/kg LG gerechnet; in Frankreich dürften die Schlachtbetriebe die Tiere zwischen 3 Cent/kg und 4 Cent/kg SG preiswerter ankaufen. AgE (19.11.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl