Die Ölmühlen in Deutschland heben ihre Prämien kaum an und die Terminkurse in Paris pendeln um 360 EUR/t. Das bietet Rapserzeugern keine Verkaufsanreize. Sie halten sich zurück und warten belastbare Ernteergebnisse ab.
Nach wie vor sind Rapserzeuger in Deutschland so gut wie nicht
bereit, Ware zu veräußern, weder aus der alten noch aus der neuen
Ernte. Zu schlecht waren die ersten Druschergebnisse auf den
leichten Böden im Norden. Mancherorts wurden wohl nicht einmal
20 dt/ha geborgen, Ertragseinbußen zwischen 25 und 40 %
werden seit vergangener Woche diskutiert. Für die aktuelle
Kalenderwoche sind nun, zumindest für den Norden der Republik,
erste belastbare Ernteergebnisse in Aussicht gestellt und alle
stellen sich die Frage, ob die Erträge tatsächliche so gering
ausfallen werden, wie die ersten Druschergebnisse befürchten
lassen.
Aber dass 2018 kein gutes Jahr für Raps in Deutschland wird, ist
ohnehin bereits klar. Ernteeinbußen sind schon sicher, nur über
deren Höhe wird noch spekuliert. Rapserzeuger finden vor diesem
Hintergrund wenig Verkaufsanreize. Dafür bräuchte es Impulse:
entweder von der Terminbörse in Paris oder von den hiesigen
Ölmühlen. Diese haben ihre Prämien zuletzt zwar leicht angehoben,
allerdings nur so geringfügig, dass sie den Rückgang der
Rapsterminkurse auf Wochensicht damit nicht einmal auffangen
konnten. Den Landwirten bleibt noch die Hoffnung, dass
repräsentative Ernteergebnisse die Ölmühlen aus der Reserve locken
oder wenigstens in Paris für Kursauftrieb sorgen. Dagegen spricht,
dass die Ernteprognosen längst nicht überall schlecht sind. (AMI)
(13.07.2018)