Rechnungshof erteilt gute Noten für EU-Tierseuchenbekämpfung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Relativ gelassen kann die Europäische Union den Prüfbesuchen chinesischer Veterinärexperten entgegenblicken, die sich in diesen Tagen in der Gemeinschaft aufhalten, um die letzten Hindernisse für die Wiederaufnahme europäischer Rindfleischexporte ins „Reich der Mitte“ aus dem Weg zu räumen. Diese Einschätzung gaben Prüfexperten des Europäischen Rechnungshofes (EuRH) gestern in Brüssel gegenüber AGRA-EUROPE.
Nach Gesprächen in Peking im Zuge seine Asienreise hatte EU-Agrarkommissar Phil Hogan mitgeteilt, dass EU-Rindfleischexporte nach China, die wegen der Fälle von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) vor mehr als 16 Jahren untersagt worden waren, voraussichtlich ab Ende dieses Jahres wieder möglich sein würden. Zuvor würden allerdings chinesische Lebensmittelprüfer Inspektionsbesuche in der EU durchführen.
In seinem aktuellen Sonderbericht über die europäischen „Tilgungs-, Bekämpfungs- und Überwachungsprogramme zur Eindämmung von Tierseuchen“ stellt der EuRH der Tierseuchenbekämpfung in der Gemeinschaft grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Mit den EU-Tierseuchenprogrammen gelinge es, die Seuchen einzudämmen. Es sei jedoch schwer zu sagen, ob diese Programme auch kosteneffizient verwaltet würden.
Die EU-Rechnungsprüfer attestieren den Mitgliedländern beachtliche Erfolge, wie zum Beispiel bei der Verringerung der BSE-Fälle. Doch bei ihren Prüfbesuchen hätten sie auch festgestellt, dass einige Kontrollen entweder unzureichend oder zu unangemessen hohen Kosten durchgeführt worden seien, schränkt der Hof gleichzeitig ein.
Für die Programme der Mitgliedstaaten zur Tilgung, Bekämpfung und Überwachung bestimmter Tierseuchen wurden im Zeitraum 2009 bis 2014 von der EU insgesamt 1,3 Mrd Euro bereitgestellt. Gefördert wurden damit Maßnahmen wie die Impfung von Tieren, Tests sowie Entschädigungsleistungen für geschlachtete Tiere. Die Rechnungsprüfer empfehlen der Kommission, den Austausch von epidemiologischen Informationen zwischen den Mitgliedstaaten zu erleichtern. Systematisch in die Veterinärprogramme aufgenommen werden sollten nach Ansicht des EuRH auch Tierseuchenaspekte, die im Zusammenhang mit Wildtieren stehen. AgE (29.04.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl