Röring wirft WDR Voreingenommenheit und fehlende Objektivität vor

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Verärgert über die Berichterstattung des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hat sich der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, gezeigt. In einem Brief an den Intendanten des Senders, Tom Burow, wirft Röring dem WDR Voreingenommenheit und mangelnde Objektivität vor.
Anlass ist ein Beitrag in der Fernsehsendung „WDR Markt“ von letzter Woche. Darin wurde eine zweistündige Diskussionsrunde zum Thema „Antibiotika“ zusammengefasst, die mit Unterstützung des WLV auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Unna durchgeführt worden war.
Von den fünf Diskussionsteilnehmern kamen in den Beitrag allerdings lediglich drei zu Wort, am ausführlichsten Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. Dagegen fehlten jegliche Aussagen von Röring und einer Humanmedizinerin. Zudem sei ausschließlich die Tierhaltung als Ursache für das Auftreten multiresistener Keime thematisiert worden, obwohl dies der Inhalt der Diskussion nicht hergebe.
In seinem Schreiben an den Intendanten wirft der WLV-Präsident dem WDR vor, seinen Ansprüchen an einen „konstruktiven Journalismus“ nicht gerecht zu werden. Dies sei umso enttäuschender, als damit die Bereitschaft vieler Landwirte konterkariert werde, sich der Diskussion zu kritischen Themen zu stellen.
Er habe in der Gesprächsrunde deutlich gemacht, dass sich die Landwirtschaft der Problematik Antibiotika und ihrer Verantwortung bewusst sei, so Röring. Mit Erfolge hätten sich Betriebe in den letzten Jahren bemüht, die Therapiezahlen und Abgabemengen zu senken. Offenbar hätten diese Aussagen jedoch nicht in das vorgefertigte Konzept der Sendung gepasst.
Gegenüber AGRA-EUROPE sprach Röring heute von einer „Frechheit“. Als Konsequenz daraus werde er auf absehbare Zeit dem WDR nicht mehr als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. AgE (17.05.2016)
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