Rückendeckung für Schmidt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erhält aus seiner eigenen Partei weiter Rückendeckung für seine Zustimmung zur Zulassungsverlängerung von Glyphosat.
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler nannte die Brüsseler Entscheidung „längst überfällig und absolut richtig“. Politik müsse sich auf wissenschaftliche Fakten beziehen, nicht auf Emotionen.
Zugleich nahm Mortler ihren Parteifreund gegen Kritik von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in Schutz. Die SPD-Politikerin habe sich 2016 mit Schmidt auf Bedingungen für eine Verlängerung der Glyphosatzulassung verständigt. Zudem erinnerte die CSU-Politikerin an die „diffamierende Bauernregel-Kampagne“ des Umweltressorts zu Beginn dieses Jahres. „Alleingänge und Zickzack-Kurse sind Ministerin Hendricks also nicht fremd“, so Mortler.
Der CSU-Europaabgeordnete Albert Deß bescheinigte Schmidt, er habe mit seiner Zustimmung „richtig und verantwortlich“ gehandelt. Mit seiner Entscheidung habe der Minister „für den Umweltschutz mehr getan als diejenigen, die ihn jetzt kritisieren“. Er machte zugleich darauf aufmerksam, dass sich SPD und Grüne bei der Abstimmung im Europaparlament geschlossen für eine fünfjährige Verlängerung ausgesprochen hätten.
Verständnis für die Entscheidung des Ministers äußerte der Agrarbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Clemens Dirscherl. Schmidt habe „nach der ethischen Abwägung der Verhältnismäßigkeit“ entschieden. Die gesundheitlichen Risiken von Glyphosat seien nach derzeitigem Wissensstand „minimal“, die ökologischen bei sachgemäßer Anwendung „vertretbar“, erklärte Dirscherl.
Demgegenüber kritisierte die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl den Alleingang des Ministers als „bodenlose Dreistigkeit“. Die künftige Bundesregierung müsse dem Vorsorgeprinzip Geltung verschaffe und Glyphosat in Deutschland zügig verbieten, forderte Hagl-Kehl.
Linken-Agrarsprecherin Dr. Kirsten Tackmann sieht die Regierung in der Pflicht, den Einsatz von Glyphosat auf das absolute Minimum zu reduzieren. Nötig seien ein Verbot des privaten Gebrauchs, ein Verbot des Einsatzes bei der Vorerntebehandlung, Verbote von Online-Handel und -werbung sowie ein Verbot des Einsatzes auf Flächen des Gemeinguts. AgE (01.12.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.

xs

sm

md

lg

xl