Rukwied kritisiert nationalen Alleingang beim Klimaschutz

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Gegen einen nationalen Alleingang Deutschlands beim Klimaschutz hat sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, ausgesprochen. Durch eine radikale Beschneidung der hiesigen Landwirtschaft sei eine Abwanderung der Tierproduktion in Gebiete mit niedrigeren Standards und einer schlechteren CO2-Bilanz zu befürchten, erklärte Rukwied heute vor Journalisten in Berlin. Klimaschutz sollte aber global betrachtet werden.
Anlass des Kommentars ist der jüngst bekanntgewordene Entwurf von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks für einen Klimaschutzplan 2050. Darin werden für die Landwirt- und Forstwirtschaft sektorbezogene Reduktionsziele und Maßnahmen benannt. Unter anderem sollen Moore wiedervernässt, der Tierbestand halbiert und die Direktzahlungen von der Ersten in die Zweite Säule im größeren Maßstab umgeschichtet werden.
Der Bauernpräsident stellte klar, dass die Landwirtschaft auch weiterhin bereit sei, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Entwurf des Klimaschutzplans stelle aber große Teile der Landwirtschaft grundsätzlich in Frage und setze die Existenz vieler bäuerlicher Betriebe aufs Spiel. Sollten die Pläne umgesetzt werden, rechnet Rukwied mit einem Vermögensverlust von 1 Mrd Euro im Agrarsektor; hinzu käme ein jährlicher Verlust an Nettowertschöpfung in Höhe von bis zu 9 Mrd Euro, und rund 200 000 Arbeitsplätzen drohe die Vernichtung.
Weitaus positiver wertet der DBV-Präsident die gestern veröffentlichten EU-Pläne zum Klimaschutz. Er begrüßte, dass dort keine separaten Reduktionsziele von Treibhausgasen für die Landwirtschaft vorgesehen seien und es möglich sein solle, die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft für den Klimaschutz durch Bindung von CO2 in Böden und Wald über Gutschriften anzurechnen. AgE (22.07.2016)
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