Rukwied rechnet mit Änderungen in der EU-Agrarpolitik

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Keine Illusionen macht sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, über den weiteren Anpassungsbedarf in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Jede GAP-Reform habe Veränderungen mit sich gebracht. „Das wird diesmal nicht anders sein“, sagt Rukwied im Interview mit AGRA-EUROPE.
Der Bauernverband kämpfe für eine starke Erste Säule als Herzstück der GAP. Gleichzeitig wisse man jedoch, dass man über Themen wie Risikomanagement diskutieren müsse. Der DBV-Präsident bekennt sich zu einer stärkeren Förderung der ersten Hektare, die entsprechend der seit der letzten Reform gestiegenen Durchschnittsgröße noch ausgeweitet werden könne. „Wir müssen uns darüber klar sein, dass die Alternative Kappung und Degression heißen würde“, so Rukwied an die Adresse der ostdeutschen Landesbauernverbände, die grundsätzliche Vorbehalte gegen das System der ersten Hektare haben. Auch im Hinblick auf das Greening werde man nicht auf dem bisherigen Stand stehen bleiben können.
Eindringlich warnt der Bauernpräsident vor tiefgreifenden Einschnitten in den EU-Agrarhaushalt. Die ländlichen Räume und die Landwirtschaft spielten für die Stabilität der Europäischen Union eine wichtige Rolle. Die Mitgliedstaaten und allen voran Deutschland als großer Nettozahler werden nach Auffassung Rukwieds nicht umhinkommen, mehr aus den nationalen Haushalten nach Brüssel zu überweisen. „Anders wird das nicht funktionieren“, so der DBV-Präsident Entschieden widersetzen werde sich der Berufsstand jeglichen Versuchen, Agrargelder für andere Zwecke, beispielsweise im Naturschutz, abzuzweigen.
Rukwied bekennt sich zu einer Landwirtschaft, die auf Familienbetrieben basiert. Einer Absage erteilt er demgegenüber erneut einer „Satellitenlandwirtschaft in Form von Holdings und Filialbetrieben“. Ausdrücklich betont der Bauernpräsident den politischen Handlungsbedarf auf dem Bodenmarkt. AgE (26.06.2017)
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