Russland erzeugt „nur 17 Millionen Tonnen“ Rohmilch

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die russische Produktionsstatistik für Rohmilch weicht deutlich von der tatsächlichen Erzeugung ab. Davon geht zumindest der Verband des russischen Milchsektors (RSPMO) aus. So bezifferte RSPMO-Geschäftsführerin Dr. Ljudmila Manitskaja zuletzt das jährliche Produktionsvolumen an Rohmilch im eigenen Land auf „nur 17 Mio t“; das seien 13 Mio t bis 14 Mio t weniger als das Moskauer Statistikamt (Rosstat) ausweise. Diese hohe Differenz begründete sie mit Lebensmittelfälschungen.
Auch die öffentliche Statistik zum russischen Selbstversorgungsgrad bei Käse zweifelt Manitskaja an. So beziffere Rosstat die betreffende Kennzahl für 2015 mit 25 % und für 2016 mit 67 %. Nach Ansicht der RSPMO-Geschäftsführerin wurde dieser vermeintliche Anstieg des Selbstversorgungsgrades aber zu einem großen Teil durch Lebensmittelfälschungen und -panschungen verursacht; das tatsächliche Produktionsvolumen sei kleiner.
Außerdem sei der Inlandskonsum wegen der steigenden Preise rückläufig, stellte Manitskaja fest. Laut ihren Angaben belief sich der russische Pro-Kopf-Verbrauch von Milchprodukten 2016 auf nur noch 234 kg im Mittel, nach 387 kg im Jahr 1991. Mit Blick auf den russischen Milchkuhbestand stellte die RSPMO-Geschäftsführerin fest, dass dieser trotz Subventionen in den vergangenen fünf Jahren um insgesamt 8 % auf jetzt nur noch 8,2 Millionen Tiere abgebaut worden sei. Das russische Subventionssystem für die Branche sei veraltet. AgE (18.09.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.

xs

sm

md

lg

xl