Scharfe Kritik an EU-Vorschlägen zur Gentechnik

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Die Europäische Kommission hat sich mit ihrem Vorstoß, es den Mitgliedstaaten zu ermöglichen, die Verwendung zugelassener gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Lebens- und Futtermitteln eigenständig zu verbieten, von unterschiedlichen Seiten herbe Kritik eingehandelt.
Für den Deutschen Bauernverband (DBV) erklärte der stellvertretende Generalsekretär Udo Hemmerling in einer ersten Reaktion: „Die Pläne von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker machen den gemeinsamen europäischen Markt kaputt.“ Landwirte müssten im Binnenmarkt darauf vertrauen können, dass Futtermittel nach einheitlichen Kriterien verwendet werden könnten. Vollständige Ablehnung signalisierten auch die europäischen Dachverbände, so die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), die EU-Vertreter der Ölmühlen (FEDIOL), der Mischfutterhersteller (FEFAC) sowie der Biotechnologieunternehmen (EUROPABIO).
Aber auch ausgewiesene Gentechnikgegner finden keinen Gefallen an den Vorschlägen. Sie werfen Juncker vor, sein Versprechen, das Zulassungsverfahren zu reformieren, nicht gehalten zu haben. „Nationale Importverbote für Gen-Soja oder Gen-Mais sind eine wohlklingende Mogelpackung, die langfristig mehr Gentechnik auf Äcker und Teller bringt“, monierte zum Beispiel Greenpeace. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sprach von einem Ablenkungsmanöver. Die Kommission bringe rechtlich wackelige nationale Verbote ins Spiel, anstatt die Chancen für einen grundlegenden Richtungswechsel in der europäischen Zulassungs- und Importfrage zu nutzen, erklärte AbL-Bundesgeschäftsführer Georg Janßen. AgE (24.04.2015)
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